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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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128 B l ü t h e z e i t und Fundo r t . Diese Pflanze blüht vom Mai bis August und wächst in ganz Europa an Wegen, Mauern, Schutthaufen und sonstigen wüsten, so wie auch bebauten Platzen. Eigenschaften und Wirkungen. Die frischen Blätter des fchwarzen Bilsenkrautes haben einen widerlich betäubenden Geruch und einen faden, schleimigen, etwas bittern und scharfen Oeschmack, Aehnliche Eigenschaften besitzen auch die Wurzel und der Samen; übrigens ist der Geschmack des letz- teren zugleich ölig, wie denn der Samen auch wirtlich eine bedeu- tende Menge (bis zu 20 Procent) eines milden, geruchlosen, fetten Oeles enthält; den Wurzeln wird theilweise ein füßer Geschmack zugeschrieben. Die relative Menge der Bestandtheile der einzelnen Theile der Pflanze ist nach den verschiedenen Entwicklungsperioden dersel» ben nicht unbedeutend verschieden; ebenso auch ihre Wirksamkeit. Die Wurzel des Bilsenkrautes ist viel giftiger und wirkt weit heftiger als die Samen, diese aber wirken stärker als die Blätter. Zu bemerken ist, daß das nicht blühende Kraut der einjährigen Pflanze fast ganz unwirksam, oder doch weit schwächer ist, als das von dem zweijährigen Bilsenkraut kurz vor der Blüthezeit oder während derselben. Auch sind die giftigen Eigenschaften der wild wachsenden Pflanzen größer, als der in Gärten cultivirten. Das Vilfenkraut enthaltet (fast in allen Theilen) einen eigen- thümlichen Stoff, dem man den Namen H^oze^miu gegeben hat; einen Ertractivstoff (in den Blättern); fettes Oel und Harz (in den Samen) u. f. w. Das H^ose^wiu ist ein sehr giftiges Pflanzen-Alkalold, das im reinen und völlig trockenen Zustande geruchlos ist, im feuchten aber einen beißenden, höchst widerlich betäubenden, tabakähnlichen Geruch hat; auch der Geschmack ist sehr widerlich, beißend scharf und labakähnlich. Es krystallisirt in sternförmig vereinigten, seiden- glänzenden Nadeln, ober bildet eine durchscheinende, farblose, zähe klebende Masse; geruchlos, von beißendem tabakartigen Geschmacke, an der Luft unverändert, bei gelinder Wärme schmelzend; durch vorsichtiges Erhitzen größtentheils sich verftiichtend. wobei leicht ein Theil zerstört und Amoniat entwickelt wird.
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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