Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Küche und Garten
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Seite - 129 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 129 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

Bild der Seite - 129 -

Bild der Seite - 129 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

Text der Seite - 129 -

129 Das wirtsame Princip des betäubenden fchwarzen Bilsen» trautes ist fast ausschließlich das H^ozeMiuiii, das in mäßigen Gaben stets eiue Verminderung der trankhast erregten Sensibilität (Empfindung), daher eine Schmerzen-Beruhigung hervorruft, auch vorzugsweise auf die Hirn- und Sinnesorgane einwirkt (afficirt). In stärkeren Gaben wirkt es auf die Sinnesthäligkcite.i zuerst aufregend, späterhin lähmend, erzeugt Erweiterung der Pupille, Täuschungen des Sehvermögens, Hirucongestion, Ohrenbrausen Schwachsichtigkeit, Fieberhitze; dann in noch stärkeren Gaben Muskel« schwäche, Eingenommenheit des Kopfes, Schwindel, Delirien, Trocken- heit des Mundes, Heiserkeit, heftigen Durst, Eckel, Erbrechen, Leibschmerzen, Purgiren, Empfindungslosigkeit, Betäubung, und in den stärksten Gaben Schlingbeschwerden, Sinnlosigkeit, sardonisches Lächeln, Couvulsionen (Zuckungen, Gliederzitter») und Lähmung, mit welch' letzterer Erscheinung auch der Tod erfolgt. Von den Schädigungen des schwarzen Bilsenkrautes find auch die Thiere nicht ausgeschlossen. Obgleich eine Wcmzenart (I^aßus H^oLL^aiui) diese Pflanze zu ihrem Wohnsitze und zu ihrer Nahrung gewählt hat, so macht sie an sehr viel n Thieren (Säugethiere sowohl als Vögel und Fische) ihre nachtheiligen Wirkungen bemerkbar. Indem nach den verschiedenen Beobach- tungen die Wirkungen dieses Gewächses nicht übereinstimmend (con« stant) gefunden worden sind, so stellt sich sonach die Frage, ob das Ausbleiben nachtheiliger Wirkungen auf den Genuß des fchwarzen Bilsenkrautes, wie es öfters beobachtet wurde, nicht einzig darin feinen Grund hatte, daß die Pflanze unter Umständen zum Ver- suche benutzt wurde, wo der Gehalt an wirksamsten Bestandtheilen darin sehr reducirt (vermindert) war, daß z. B. statt wildgewach- sener Plauzen, solche, die in Gärten gezogen waren, verwendet wur- den u. dgl. Uebrigens mögen theilweise auch andere Umstände Einfluß gemacht haben; namentlich da>f angenommen werden, baß eine (alkalische) Beschaffenheit des Magensaftes die Wirkungen des schwarzen Bilsenkrautes nnhr oder weniger zu beeinträchtigen im Staude ist. Das Bilsenkraut gehört zu denjenigen Giftpflanzen, die nicht eben selten Vergiftungen der Menschen veranlassen; es liegt eine ziemliche Anzahl von Beobachtungen vor, in denen theils durch
zurück zum  Buch Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer"
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer