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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Seite - 146 -
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146 einen Eßlöffel voll Stechapfelfamen mit Bier und Brod zu einer Suppe gekocht und diese zu Mittage gegessen. Bereits nach einer halben Stunde fühlten sie Schwindel, Betäubung, Schlafsucht und Krämpfe. Der Arzt wurde erst um 5 Uhr geholt, er fand die Kranken ohne Besinnung, heftig schnarchend, mit rollenden Augen, herabhängenden Unterkiefer, kühler Haut, schnellem Pulse. Von Zeit zu Zeit zuckten sie mit Händen und Füßen, oder griffen mit den ersteren nach der Nase, den Ohren und dem Kopfe. Der Arzt verordnete Brechmittel; in der Nacht ließen die Zuckungen etwas nach und die Kranken waren vorübergehend bei sich. Am andern Morgen war die Sprache mühsam und lallend, das Schlucken beschwerlich und schmerzhaft. Die Frau, welche ferner Arznei zu nehmen sich weigerte, starb in der darauf folgenden Nacht, der Mann aber genas, nachdem er Rizinusöl eingenommen hatte. (Peciika Giftgewächse Oesterreichs und Deutschlands). Dritte Beobachtung. Ein Ehepaar fragte einen Apotheker um Rath gegen Schnupfen. Dieser gab ihnen aus Versehen Blätter vom Stechapfel zum Thee. Aus einem Quentchen wurde davon ein Aufguß bereitet. Die Frau legte sich zu Bett und trank ein Glas voll; nach 5 Minuten trank der Mann auch ein Glas voll und wollte sich zu Bette legen. Seine Frau machte sonderbare Bewegungen, sah starr vor sich hin und antwortete ihm nicht. Es trat nun Eckel, Würgen und Erbrechen ein. Der Mann wollte einen Alzt rufen, es ergriff ihn jedoch, bevor er noch die Kammer verlassen hatte. Unwohlfein und große Schwäche in den Beinen; die Kräfte versagten ihm und, um etwa 20 Stufen herabzugehen, mußte er sich setzen und am Treppengeländer herabgleiten; er konnte kaum noch einige Worte sprechen und fiel bewußtlos nieder. Der Mann litt 8, die Frau 13 Stunden lang an Erbrechen, fast völligem Verlust der Sinnesthätigkeit und Schlafsüchtigkeit. Nach dieser Zeit erhielten sie ihr Bewußtsein wieder, allein die Frau behielt noch 4 Wochen lang eine ziemlich starke Reizung des Magens. (Pecirta Gift» gewächse Oesterreichs und Deutschlands.)
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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