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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Seite - 172 -
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172 da« Brennen ist mit einem stechenden Gefühl verbünde:., worauf ein Prikeln und eine Empfindung von Kälte sich entwickelt. Chri» stison empfand vom Kauen eines einzigen Samenkorns ein heftiges Stechen und Taubsein in den Lippen. Innerlich in größerer Menge genommen, verursachen alle Theile dieser Pflanze ein Gefühl von Wundsein des Schlundes, Gesichts» und Kopfschmerz, Lähmung der Zunge, schwarzblaue Flecke im Gesichte, Kribeln in der Mund« höhle, dem Schlunde und den Gliedmaßen, scharfen brennenden Geschmack, Trockenheit im Schlunde, Brechreiz, Schmerzen in der Oberbauchgegend und Aufgetriebenheit derselben mit einem eigen« thümlichen, gegen den Schlund aufsteigenden Kältegefühl im Ma- gen, Kolikschmerzen, Uebelkeit, Erbrechen und Bauchflusse, Athem- noth, Unterdrückung des Herzschlages, Eingenommenheit dis Kopfes, allgemeine Apathie (Unempfindlichkcit), schmerzhafte Empfindungen in den Gliedmaßen; und bei einem höheren Grad der Einwirkung stark aufgetriebenes, dunkelgeröthetes Gesicht, erweiterte und gegen den Lichtreiz unempfindliche Augensterne, Trübung der Sinne, Schwindel, Betäubung, Irrereden, mühsames Athemholen, Lähmung der Muskelthätigteit, Convulsionen (Gliederkrämpfe), Erkaltung der Gliedmaßen und endlich erfolgt der Tod bei meistens ungestörtem Bewußtsein. Der töbtliche Ausssang trifft öfters schon nach wenigen Stunden ein. Auch den Thieren ist diese Pflanze gleichfalls tödtlich. Bei einem damit vergifteten Wolfe fand man die innere Haut des Zwölffingerdarmes brandig. Sogar Ziegen sollen davon zu Grunde gehen. Dieß ist unter gewissen Umständen leicht möglich; indeß sah man eine zweijährige Ziege von der noch blütheulosen Pflanze fres' sen, ohne daß sie davon starb. Sie spie mehrere Stunden nach einander eine Menge grünen Schaum aus, der vermuthlich von der Pflanze feine Farbe erhalten hatte, und befand sich nachher wieder ganz wohl. Schafe, Rindvieh und andere Thiere rühren dieses Kraut nicht an. Mehrere Völkerschaften in Sibirien ver- giften mit der Wurzel des Eisenhutes (vielleicht aber doch eine andere Art) ihre Pfeile. Menschen und Thiere, die damit verwundet werden, sollen in wenigen Tagen unfehlbar davon sterben. Die Wunde läuft blau an und die ganze Gegend um sie her schwillt stark auf.
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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