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S t e n g e l 1—2 Fuß hoch, ungefähr uon der Dicke eine«
Strohhalms, aufrecht, cylindrisch, gegliedert, etwas hin und hergebe-
gen, gefurcht, und wie die ganze Pflanze kahl.
B l ä t t e r , abwechselnd stehend, langgestielt, herzförmig, am
Rande sehr fein lnorpelig-gezähnelt, ausgerandet; oberhalb dunkelgrün,
unterhalb graugrün, fnßförmig gerippt, durchscheinend, netzförmig
geädert.
B l ü t h e n büschelförmig zu 4—8 in den Blattwinleln ge-
häuft. Blumenstiele einfach, ohne Deckblättchen. Blumenlrone schmutzig-
gelb, 1 Zoll lang, im Grunde kugelich, in der Mitts rührig zusam»
mengezogen, inwendig mit abwärts geneigten Haaren versehen, am
Ende offen stehend und in eine zungcnförmige ausgerandete Lippe
endigend, Griffel sehr kurz, Narben 6, stumpf, sternförmig. Frucht»
knoten länglich, sechseckig, nach nuten in den Stiel abweichend.
Frucht Vü""^ 3°ll große, birnförmige, sechsfächerige Kapsel
mit vielen Samen; sie kommt aber selten zur Neife. Der Samen hat
cine dreieckige, fast herzförmige Gestalt.
B l ü t h e z e i t und Fundor t . Diese Pflanze blüht im
Mai, Juni und wächst in Weinbergen, Hecken, Zäunen und Acker-
ländern. In der Steiermaik findet man sie auf dergleichen Stand-
orten bei Graz auf den Hügeln zwischen Eggenberg und Gösting; bei
Marburg, Cilli, Tuff« in Untersteier.
Eigenschaften und Wirkungen.
Von dieser Pflanze hat die Wurzel einen starken, unange»
nehmen Geruch und einen bittern, scharfen, etwas balsamischen
Geschmack; sie soll hauptfächlich auf die Nerven wirken. Nach Ver-
suchen, die man mit dieser Wurzel an Hunden angestellt hat.
gehört sie zu den stärksten Giften; bei Menschen sind bis jetzt
noch keine Vergiftungen mit ihr vorgekommen. Früher war sie als
ein wirksames Heilmittel gegen Nervenschwäche und Schlangenbiß
im medicinischen Gebrauche; jetzt wird sie aber uns als Thier«
arzneimittel gegen Geschwüre bei Pferden benützt. Mit einer
Blätterabtochung lassen sich Blattläuse von Pflanzen und die Wan-
zen vertreiben. (Heros deutsche Giftpflanzen.)
Schöllkraut —
Das gemeine Schöllkraut — (üllsliäomum maM, I.,, la l . 72, ist
eine krautartigc ausdauernde Pstanze.
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie