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Benennungen.
Großes Schöllkraut. Schöllkraut. Krotenkraut.
Beschreibung.
W u r z e l stark ästig, außen rostrvth, innen orangengelb.
S tenge l mehrfach, anstecht, stumpfkantig, gabelästig, an den
Gliedern aufgeschwollsn, mit dicklichen gegliederten Haaren besetzt, 1
bis 2 Fuß hoch.
B l a t t e r unpaarig, gefiebert, weich, oben gelbgrün, unten
heller, Blättchen gegenständig, gestielt, doppelt lappig, geleibt, an der
Basis unglnch; die wuizelständigen haben 5 Paal Plättchen, die sten»
gelständigen 3 Paar. Blattstiel und Rippen zottig.
B lü then . Blumen 4 bis 7, in end- und feitenständigen Dol.
den. Die Kronenblätter sind stumpf, ganz und gelb. Die ganze Pflanze
mit gelbem Milchsaft angefüllt.
Frucht. Schoten aufrecht, kahl, schmal, 2 Zoll lang, enthal>
ten schwarze, fein gewitterte, mit einem weißen Kamme versehene
Samen,
V l ü t h e z e i t und Fundor t . Diese Pflanze blüht im
Mai-August und ist a» Mauern, in Gebüschen, an Zäunen und schat«
tigen Ortcn gemein.
Eigenschaften und Wirkungen.
Das Kraut sowohl als die Wurzel haben im frischen Zu-
stande einen etwas widrigen, unangenehm scharfen Geruch und
einen scharf bitteren, brennenden Geschmack; durch das Trocknen
verliert sich der widerliche Geruch und wird im Geschmack die
Bitterkeit vorherrschend. Die ganze Pflanze, besonders die Wurzel
enthält in reichlicher Menge einen scharfen, Anfangs füßlich, Hin-
tenher scharf schmeckenden schön rothgelben Milchsaft, der bei jeder
Verletzung hervorquillt und welchem sie auch den bittern, brennen-
den Geschmack verdankt. Nach der verschiedenen Entwicklungsperiode
variiren (wechseln) die Bestandtheile des Schöllkrautes bedeutend.
Die bemerkenswerthen unter denselben sind das «Hsliäomu, ein
nicht giftiges und «HßisrMriu, ein sehr narkotisch giftiges Alka>
loid; Otisliäoxautlim, ein indifferenter Bitterstoff von gelber Farbe;
Otwliäon-Säure, Odsliäomu-Säure u. s. w.
Das (Hßliäolliu krystallisirt in weißen, glasglänzender., tafel«
artigen Krystallen, in Alkohol, absoluten Alkohol und Aether, aber
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie