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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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195 tetanusartige Affeltiouen der Musleln. Diese Zufälle rühren von den betäubenden Stoffen her. Indessen bewirten die scharfen Stosse Kratzen und Trockenheit im Halse, Brennen im Magen, unmäßigen Durst, heftigen Brechreiz, wirkliches krampfhaftes Erbrechen und Durchfatt, Entzündungen des ganzen Darmlanals, Austreibung der Magengegend, Entzündungsfteber, Kiämpfe, Wahnsinn u. s. w. Dann entsteht allgemeine Abspannung der Glieder, Kaltwerden der Hände und Füße und endlich erfolgt der Tob. Darauf zeigen sich an dem Körper des Unglücklichen große, fchwarzblaue Flecke; Ge» sicht und Unterleib schwellen start auf, aus dem Munde kommt Schaum hervor. In den Eingeweiden ist die Schleimhaut an den dunkelblauen Stellen weggefressen, die Lunge ist entzündet und brandig; die Blutgefäße des Gehirns strotzen von zersetztem Blute. Der Leichnam bleibt lange warm und geht sehr schnell inFäulniß über. (Heros deutsche Giftpflanzen.) Es gibt leine Giftpflanze, mit der mehr Vergiftungsfälle vor- gekommen wären, als mit dieser. Besonders gibt die Verwechslung des Wurzelstockes mit anderen eßbaren Wurzeln zu gefährlichen Vergiftungen Anlaß und tödtet fast unausweichlich, wenn eine Ver- wechslung mit anderen Wurzeln stattgefunden hat und nicht augenblicklich Hilfe geschafft wird. Der Wasserschierling scheint eigentlich der Schierling zu fein, dessen sich die Griechen bedienten, um die Todesstrafe an denen zu vollziehen, welche man heimlich aus dem Wege räumen wollte. Die Alten scheinen den Saft aus den Wurzelstoct dieser Pfl<»ze auch zu dem Zwecke gebraucht zu haben, sich selbst einen schmerz» losen Tod zuzuziehen, wenn sie des Lebens überdrüssig waren. Chrafyas von Mantinea bereitete in Verbindung mit dem Mohn« safte ein Gift, welches ohne Schmerzen getödtet haben soll. DaS Hauptingredienz war höchst wahrscheinlich der Saft aus der Wur< zel des Wasserschierlings. Auch für Thiere ist der Wurzelstock und das Kraut ein tödtliches Gift; nur Schafen. Ziegen und Schwel» nen sind sie unschädlich. Vergiftungen von dem Wurzelstock des Wasserschierlings sind sowohl aus der älteren als auch aus der neueren Zeit viele bekannt und sollen hier einige Fälle angeführt werden. Beispiele von schädlichen Folgen des Genusses des Krau»
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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