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Beschreibung.
W u r z e l spindelförmig, dick, fchwammig und langfaferig.
S t e n g e l 2—5 Fuß hoch. dick, rührig, gestreift, hin und her-
gebogen, oben mit zweitheiligen ausgebreiteten Aesten, unten wurzel-
treibend.
B l ä t t e r lebhaft grün, gestielt, die untern sind sehr groß,
drei- und mehr fieberig, ausgesperrt, ihre Vlättchen sind fiederspaltig,
eingeschnitten und gezähnt, mit langen Zipfeln, letztere sind bei den
unter Wasser stehenden haardünn. Die Blattstiele sind rund, am Grunde
gescheidet.
B l ü then . Die Dolden sind flach, vielstrahlig, kuizstielig, den
Blättern gegenständig. Die Hülle fehlt oder ist einblättrig. Die mehr-
blätterigen Hüllchen sind pfriemenförmig und lurz. Fünf Kelchzähne,
wovon zwei größer sind. Die Kronenblätter sind ungleich, eingebogen,
herzförmig und weiß, Blüthen beinahe ohne Strahlen.
Frucht eirund, oben verschmälert, sie trägt den ausgekrümm«
ten Griffel und den Kelch. Die Früchtchen sind auf einer Seite leicht
fünfrippig, auf der anderen haben sie zwei Furchen.
B l ü t h e z e i t und Fundor t . Diese Pflanze blüht im
Juli—August und wächst in stehenden Wässern, abgelassenen Teichen
und in Gräben.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die frischen Blätter entwickeln, wenn sie zwischen den Fin-
gern gerieben werden, einen widerlichen, unangenehmen Geruch,
der einigermaßen an den des Körbels erinnert. Die Samen, die
gewöhnlich Wasser» oder Roßfenchel genannt werden, haben einen
eigenthümlich widerlichen Geruch und einen unangenehmen, scharf
aromatischen Geschmack. Sowohl der Samen als auch das Kraut
enthalten ätherisches und fettes Oel, Harz, Gummi, Extractivstoff
u. s. w. Das in diesen Pflanzentheilen enthaltene ätherische Oel
hat einen stark aromatischen Geruch und Geschmack und wirkt na»
lotisch. Der Samen in größerer Gabe in den Magen eingeführt,
verursacht bedeutende Eingenommenheit des Kopfes, Betäubung,
Schwindel u. f. w. Das widerlich riechende Kraut ist, dem Viehe
schädlich; in das Bettstroh gelegt, soll es zur Vertreibung des Un-
geziefers dienlich sein.
Die rührige Rebendolde — Osnautliß fistulös I.., IÄ. 76, ist eine
kr»ut»rtige ausdauelude Pstanze.
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie