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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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210 mäuseartigen, kopfeinnehmenden, leicht thränenerregenden Geruch und äußerst scharfen, widrigen, tabakartigen Geschmack, In Wasser wenig, in Alkohol, Aether, Fetten und ätherischen Oelen leicht löslich; alkalisch reagirend; mit Säuren vollständig eieutrealisirte, schwer lösliche, sehr giftig wirkende Verbindungen (0ouüll»»l2ß) bildend. Das Oonim ist eines der giftigsten, schnellsten wirkenden Substanzen. Drei Tropfen einer Katze ins Auge gebracht, tödtete diese in 1'/- Minute, und 5 Tropfen in den Schlund eines kleinen Hundes gebracht, singen nach 30 Sekunden an zu wirken, und nach abermals 30 Sekunden verschied das Thier. Ein Hund, dem 2 Tropfen (falzsaures) Oouün in die Hüftader eingespritzt wurden, hörte zwischen 2—3 Sekunden auf zu leben. Der Gehalt an wirksamen Bestandtheilen soll beim gesteckten Schierling ganz ungemein verschieden fein. Der in Gärten gewach- sene ist bedeutend schwächer, als der wild gewachsene. Der eng- lische soll sehr mild sein: im nördlichen Frankreich ist der Schier- ling nicht so giftig wie im südlichen, und in der Krim soll er sogar ohne Schaden gegessen werden können. Am kräftigsten kommt der Schierling in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland vor. Zur Alüthezeit soll (nach Flückiger) das Kraut am wirksamsten fein. Durch das vorsichtige Trocknen gehen die Kräfte des gefleckten Schierlings nicht ganz verloren, wie zahlreiche Erfahrungen am Krankenbette und durch Versuche an Thieren es zu Genüge er- wiesen haben. Auf die Stelle, wo man es auflegt, verursacht das Oonüu eine mehr oder minder bedeutende Reizung; die allgemeinen Wir- kungen zeichnen sich vorzugsweise durch eine rasch überHand nehmende Lähmung des Muskelsystems aus, welche zuerst die Organe der freiwilligen Bewegung ergreift, sodann auf die Athmungsmuskeln übergeht, und so unter aphyktifchen (Ohnmacht, Pulsstockung, Scheintod) Erscheinungen den Tod herbeiführt. In kleinen Gaben wirkt der gefleckte Schierling auf das Nervenleben herabstimmend und alterirend, als beruhigendes, schmerz« und krampfstillendes Mittel ein. In größeren Gaben treten die narkotischen und scharfen Eigenschaf' ten stärker auf und veranlassen Trockenheit und Kratzen im Halse,
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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