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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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219 Röhre bauchig, am Oiunde walzig, verengt; der Saum llein, unvoll» kommen vicvspallig, Zipfel lurz, stumpf, der unterste und größte abge- rundet. Staubgefäße 4, auf der Krone angeheftet, niedergebogen, Staubbeutel zweilappig, rundlich, Fruchtknoten ei-länglich, zugefpitzt, dillfenhaarig; Griffel fädig, Narbe mit 2 spitzigen Lappen. Frucht eine zweifächerige, wnchhaarige Kapsel mit zahlreichen, sehr kleinen Samen. Diese sind gelb-braun, oval, mit einer Längsfurche an beiden Enden eingedrückt, Blüthezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht vom Juli bis August, wächst hie und da wild in waldigen Gegenden und wird bei uns als Zierpflanze in Gärten cultivirt. Eigenschaften und Wirkungen. Die Blätter wie auch die Blüthen des rothen Fingerhutes haben einen unbedeutenden Geruch, der beim Zerquetschen unange» nehm widrig, etwas betäubend hervortritt, und einen widerlich bitteren, zugleich scharfen, eckelerregenden Geschmack hat; länger gekaut, verursachen sie ein heftiges Brennen im Munde, im Rachen und im Magen. Von wildgcwachsenen blühenden oder eben aufblühenden Pflanzen ist die gefährliche Wirkung dieser Pflanzentheile am größten. Durch das Trocknen verliert sich der widrige und etwas betäubende Geruch. Auch der Samen und die Wurzel enthalten denselben Geschmack, doch soll letztere zur Zeit der Blüthe der Pflanze fast geschmacklos und unwirksam sein. Das wirksame Prinzip des rothen Fingerhutes ist ein eigen- thümlicher Stoff, dem man den Namen Digitaim beigelegt hat; außerdem besitzt er noch Digitalin-Säure, die sehr flüchtige An» tircchin und Digitalein»Säure u. s. w. Das viAiwim ist weiß, schwer krystallisirbar, geruchlos, ausnehmend bitter, in Alkohol leicht löslich, schwerer in Aether, sehr schwer in Wasser, zersetzt sich in der Wärme bald, enthält keinen Stickstoff und erregt als feines Pulver heftiges Nießen. Der rothe Fiugerhut, der unter den scharf-betäubenden Pflanzen- giften eine der ersten Stellen einnimmt, wirkt speciell und ganz eigenthümlich auf die Nerven der Kreislauforgane, indem er die Thätigkeiten derselben herabstimmt und dadurch den Schlag des Herzens und der Arterien in feiner Frequenz mildert, in feiner Schnelligk.it verzögert (bisweilen so, daß der Puls von 100 Schlägen bis auf 40, ja 30 in der Minute fällt). Außerdem nimmt
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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