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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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232 obachter der Geschmack etwas bitter sein soll. Das wirksame Princip des ziemlich stark mehlieichen Samens, ist noch nicht genügend er» forscht. Nach Bley soll es eine schmutzig weiße, leichte, blätterig» pulverige Substanz sein, rer mau den Namen I^olii» beigelegt hat. Bei damit angestellten Versuchen bewirkte schon V,° Gran dieser Substanz Kratzen in dem Halse uud Mattigkeit im ganzen Körper, was aber nur eine kurze Zeit dauerte. Muratori will als Wirt» samen Stoff eine eigenthümliche Säure erkannt haben. Neben dieser Säure sand derselbe darin auch ein grünes Oel, was übrigens noch einer näheren Bestätigung bedarf. Daß der schädliche Stoff flüchtiger Natur ist, hierauf deutet nicht allein sein Uebergehen in das Destillat beim Branntweinbrennen, sondern auch das von Parmentiec angegebene Verfahren zur Unschädlichmachung des Samens; nach ihm soll man dieselben, ehe sie gemahlen werden, im Backofen a.isd3rren; das Brod, zu welchem solches Mehl ge- nommen wird, scll nicht ungesund sein, besonders wenn es vollkommen erkaltet ist, ehe es gegessen wird. Die Dünste, die sich entwickeln, wenn man Lolchsamen röstet, verursachen Kopfweh und Eingenommenheit des Kopfes, (Berge und Riecke Giftpsianzenbuch.) Der Taumellolch soll sehr giftige, von Nervenlähmung her» rührende Zufälle, ja sogar den Tob herbeiführen. Netteren Leuten schadet er mehr als Kindern. In geringeren Gaben in den Magen eingefühlt, bewirkt er nur Schwindel und Taumel wie im Rausche. Größere Gaben steigern jedoch diese Erscheinungen bis zu Störungen in den Verrichtungen der Sinnesorgane, und äußern sich die traurigsten Wirkungen, indem sich Verwirrung der Sinne, Doppel« und Funkensehen, Starrheit der Augen, Ohrenklingen und Brausen, Irrereden, Tobsucht und nachfolgende Schlafsucht, Herzensangst, Magmschmerzen und Magenkrampf, starke Schweiße, Sprachlosig» keit, dann Eckel, Neigung zum Erbrechen oder wirkliches Erbrechen, Zuckungen, Zittern in den Gliedern, Klampfe, große Hinfälligkeit einstellen, uud endlich langsamer oder schneller Tob durch Lähmung eintritt. Bier, das aus mit Taumellolch verunreinigter Gerste be° reitet wird, wird sehr berauschend; demnach pflegen gewissenlose Bierbrauer bisweilen den Taumellolch absichtlich unter die Gerste zu mengen, um dem Bier eine berauschende Kraft mitzutheilen. Bei Pferden verursacht er de» Koller, Blindheit und andere nble
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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