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Blät ter graugrün, ansitzend, gegenüberstehend, eirund, ganz-
randig, spitzig, kahl, auf der Unterseite mit schwarzen Punklen.
Die Blüthen kommen aus den Blattwinkeln, welche einander
gegenüberstehen, auf langen Stielen sitzen, welch letztere zur Zeit der
Frucht.eife herabgebogen sind. Kelch sllnfblätterig, das einzelne Blatt
lanzettförmig, gespitzt, am Rande weißhäutig. Blumenkrone mennigroht,
blos bei Sonnen schein offen, mit drüsigen, feingekerbten Zipfeln. Die
Staubfäden sind an dem Grunde verwachsen, purpurroth, haarig, faden»
förmig und haben gestielte Drüsen, Staubbeutel gelb und aufliegend.
Der eirunde Fruchtknoten trägt eine» fadenförmigen, oben purpur-
rothen Griffel, der eine kleine gelbe Narbe hat.
Fruckt. Kapsel rund mit einzelnen runzeligen Samcn.
Blüthezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht im Juni
bis August. Wächst auf Necke, n unter der Saat, auf Brachfeldern,
angebauten Plätzen,
Eigenschaften und Wirkungen.
Der Acker.Gll»chheil schmeckt anfangs krautartig, Hintennach
bitter und scharf; Geruch hat er nicht. Die Pflanze enthält L^ola-
min (stehe gemeine Ecdscheibe, Seite 96). Nach Orfila's Unter»
suchungen bringt'sie Entzündung des Verdauungskanals hervor;
auch scheint sie ein? betäubende Kraft zu besitzen. (Berge und
Riecke, Giftpslauzeubuch,)
Der blaue Gauchheil — ^u^ail iz eaki'ulsa, I,,, ist eine einjährige
Wanze.
Beschreibung.
Wurzel fadenzörmig.
Stengel aufrecht, einfach, mit gegenüberstehenden Nesien,
Vlä l ler ansitzend, gegenüberstehend, drei» auch vierzählig,
eirund, zugespitzt, bläulichgrün.
Die Blüthen kommen auf langen Stielen aus den Blatt«
winkeln hervor. Die Kelchabschnitte sind sehr schmal, so lang als die
Krone, lang zugespitzt, mit Ausnahme des Kiels am Rande fein gezähnt.
Die Vlumenkrone ist himmelblau mit vurpurnem Schlunde, ihre Zipfel
sind elliptisch, an der Spitze gezähnt; i-ie Zähne sind aber drüsenlos.
Die 5 fadenjörmigcn, haarigen Staubfäden stehen im Grunde der
Nöhre und haden einen aufliegenden Staubbeutel. Fruchtknoten eirund,
mit fadenförmigem Oriffel, der eine kleine Narbe trägt.
Frucht, Kaps?l rund und fürzer als der Kelch, vielsamig.
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie