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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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239 gens in der cultivirten Pflanze weit weniger entwickelt als in der wildwachsenden. Man hat Beispiele, daß der Genuß der Blätter die nachtheiligsten Folgen bei Menschen, entsetzliche Herzensangst, Ohnmachten, Kälte, Anschwellung des Unterleibes und andere ge- fährliche Zufälle hervorgebracht hat, Dr. Hahnemann (stehe dessen Apothekerlex. Art. Unhold-Oleander) sah selbst nach fünf Gran verschluckten Pulvers von den Blättern Bauchstuß, juckenden Kepf» ausschlug, Abschuppung des Oberhäutchens über den ganzen Leib erfolgen. Das Kauen der Blätter bringt schon Entzündung der Schleimhaut, der Mundhöhle und der Zunge hervor. Auch die bloße Ausdünstung der Blumen ist für die Gesundheit des Menschen in Zimmern nachtheilig. Daß diese Pflanze tödtliche Wirkungen hervorzubringen vermag, ist durch Versuche an Pferden, Eseln, Ziegen, Schafen und Hunden zur Genüge erwiesen. Die Hunde, mit denen Orsila experimentirte, bekamen Erbrechen, Durchfälle, wimmerten vor Schmerzen, hatten Schwindel, die Pupillen erwei« terten sich, die Augen wurden unempfindlich gegen Lichtreiz, die Gliedmaßen halb gelähmt, der Tod erfolgte unter Convulsionen. (Berge und Riecke, Giftpflanzenbuch,) Vergiftungen durch Oleander. Erste Beobachtung. Eine Frau von 28 Jahren hatte sich von Oleanderblättern einen Thee gekocht und einen kleinen Becher davon getrunken. Bald daraus war heftiges Würgen und Erbrechen, Schmerz in der Magengegend und Ohnmacht eingetreten. Sie war bei Ankunft des Arztes steif ausgestreckt, sehr bleich und ihre Gliedmaßen kühl, die Augen stier, glanzlos. Sie zuckte krampfhaft um den Mund, antwortete zwar, das Sprechen aber war ihr schwer, wie man mit ihr aber aufhörte zu sprechen, fiel sie alsbald in Schlafsucht. Sie beklagte sich nur über bittern Geschmack im Munde, Schmerzen in der Magengegend, Steifigkeit der Gliedmaßen, besonders der Finger der linken Hand. Bei zweckmäßiger Behandlung wichen diese Erscheinungen, die Kranke verfiel in Schlaf und am zweiten Tage war sie wieder hergestellt, nur klagte sie noch über Krampf in der linken Hand. (Pecirka, Giftgewachse Oesterreich«! und Deutschlands.)
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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