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Zweite Beobachtung.
Eine Person starb, weil sie sich in ein Schlafzimmer einge-
schloffen hatte, wo sich blühende Oleander befanden.
Eine andere Person, welche Vraten aß, zu dem man sich eines
Bratspießes vom Holze des Oleanders bedient hatte, wurde zuerst
sehr unruhig, dann wahnsinnig, verfiel in eine Ohnmacht und starb.
Ein starkes Pferd, dem man Oleanderpulver gegeben hatte,
versank in Ermattung, es schlief ein und nach 80 Minuten darauf
ging es zu Grunde. Hammel sterben in sehr turzer Zeit, wenn
man ihnen Wasser zu trinken gibt, worin Oleanderblätter geweicht
worden sind. (Pecirka, Giftgewächse Oesterreichs und Deutschlands,)
Lobelie — ,
Die Cardinalslodelic — I,od6lia oarämali», I. , ift eine aus-
dauernde Wanze.
Benennungen.
Cardinalsblume. Cardinalslobelie.
Beschreibung. .
Stengel 2—3 Fuß hoch, einfach, löhrig, eckig gestreift.
B lät ter aliwechselnd, kahl, breit lanzettförmig, gezähnt,
glänzend und luizgestiell.
Blüthen schön hochroth, bilden am Ende des Stengel« eine
lange, leckere, einseitige Nehre. Die Krone hat eine lange Röhre, welche
zwe.lheilig und ungleich fünflappig ist. Die Befruchtungsorgane vor-
ragend. Griffel mit stumpfer, gespaltener und bartiger Narbe, von
den verwachsenen Staubbeuteln umgeben.
Vli ithezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht im Juli
bis August. In Virginien und Carolina an Ufern. V?i uns als
Zierpflanze in Gärten.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die Cardinalslobelie enthält vorzüglich in der Wurzel einen
betäubenden und beträchtlich scharfen Milchsaft, welchem giftige
Wirkungen zugefchrieben werden.
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie