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Meerzwiebel —
Die gemeine Meerzwiebel — Lcillg. llmritima, I,., lal, 90, ist
eine misdauerndr Pftanze,
Benennungen.
Meerhyacinthe Steinhyacinths. Officinelle Meerzwiebel.
Haspelwurz, Mäusezwiebel,
Beschreibung.
Die Zwiebel, birnförmig, von 3—8 Zoll Dmchmefser, besteht
aus einer saftigen, dichtfleischigen Substanz, welche von Farbe röthlich
ist. Das Aeußere derselben ist mit großen dachziegelförmigen Schuppen
bedeckt, welche eine grüne oder weißgrüne Farbe, meist mit röthlich
angeflogenen Rändern haben. An der untern Seite dringen fleischige
starke Fasern hervor. Die Wurzelblätter, welche nach der Blüthe
erscheinen, sind hellgrün, erst aufgerichtet und dann hängend, beinahe
1 Fuß lang und etwas fleischig. Der runde Vlumenschaft von schmutzig
blaßvioletter Farbe, steigt 2—3 Fuß gerade in die Höhe und ist über
die Hälfie mit zahlreichen, langstieligen Blumen besetzt, deren Farbe
in der Regel milchweiß ist. Doch ist diese Farbe nicht beständig, da
sie manchmal einen gelblichen, grünlichen oder rLthlichen Anflug zeigt.
Jede Blume besteht aus 6 eiförmigen, weit ausgebreiteten Blättchen,
welche eine kelchlose Krone bilden. Die Blumenstiele haben Pfriemen-
förmige Nebenblätter und die Blumen enthalten 6 pfriemenförmige
Staubfäden mit länglichen, quer aufsitzenden gelben Beuteln. Die
Staubgefäße sind halb so lang als die Blumenblatt«, von gleicher
Länge ist auch der einfach benarbte Griffel. Der rundliche Fruchtknoten
biloet sich zu einer ziemlich eirunden glatten Kapsel mit 3 Nähten,
3 Fächern und eben so viel Klappen, deren jede mehrere flache und
schwarze Samen enthält,
Blüthezeit und Fundort. Diese Pflanze blüht vom
Sommer bis in den Herbst (Mai bis September). Wächst auf sandigem
Boden in der Nähe der Meeresküste um das mittelländische Meer
(Spanien, Italien, Dalmatien, Sicilien, Griechenland, Syrien, Nord»
afrika); bei uns kommt sie hie und da als Zierpflanze vor.
Eigenschaften und Wirkungen.
Die Meerzwiebelschalen haben einen zwiebelartigen, stechenden,
Thräne» und Niesen erlegenden Geruch und schmecken schleimig und
ekelhaft bitter, mit Ausnahme der innersten, welche nur einen
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Titel
- Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
- Autor
- Anton Woditschka
- Verlag
- Eigenverlag
- Ort
- Graz
- Datum
- 1871
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.29 x 18.88 cm
- Seiten
- 442
- Schlagwörter
- Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
- Kategorien
- Küche und Garten
- Lexika
- Naturwissenschaften Biologie