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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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242 faden, süßlichen Geschmack besitzen. Die Meerzwiebel enthalt einer, weißlichen (milchigen), dickschleimigen, äußerst scharfen Saft, so wie auch Krystallnaveln, welche auf der Haut eingerieben, Jucken Brennen, Erythem (Röthung), selbst kleine Blasen hervorrufen. Diese mechanischen Wirkungen, die von der Zwiebel selbst längst bekannt sind, wollte man früher einem eigenthümlichen scharfen und flüchtigen Stosse zuschreiben. Die Hauptbestandtheile der Meerzwiebel sind (nach Flückiger) Gummi und Zucker, und ein besonderer Bitter- stoff, der 8ci11itiii genannt wird, welcher merkwürdige Eigenschaften zu besitzen scheint, aber immer noch nicht befriedigend gekannt ist. Schroff schließt aus seinen physiologischen Versuchen auf die Gegenwart eines nicht flüchtigen scharfen Stoffes (skuis'iu?) neben 8oMtiu, das ganz besonders in den äußersten Schalen der, roth- braunen Zwiebel feinen Sitz habe, in den innersten Schalen aber fehle. Als wirtsames Princip der Meerzwiebel nimmt man einst- weilen nach Schroff das LeiMin an, das nach Manchen, wie Bley, eine in langen, weißen, biegsamen Nadeln krystallisirende Substanz, nach Anderen, wie Merk, ein reineres Ertract von brauner Farbe und gewöhnlicher Ertractconfistenz verstanden wird. Die Meerzwiebel im frischen Zustande auf die Haut gebracht, verursacht Erythem, in manchen Fällen sclbst Blasen und erzeugt die Empfindung des Brennens. Bei mäßigen Gaben innerlich genommen, wirkt die Meerzwiebel vorzüglich auf die Harnwerkzcuge imd die Schleimhaut der Respirationsorgane, sie vermehrt die Urinabsondernng und fördert den Auswurf; zugleich reizt sie gnne die Verdauungswerlzeuge, ruft Uebclkeit und Erbrechen hervor. Größere Gaben, innerlich genommen, erregen wahrhafte Vergiftungs- zufälle und es erfolgt nicht allein Uebelkeit und Erbrechen mit heftigen Schmerzen im Unterleibe, sondern auch Durchfall, heftiger Magenkrampf, Harnzwang, Blutharne.., profuse Stuhlentleerungen, convulfivische Bewegungen, Entzündung, Brand des Magens und der Gedärme und der Tod, welchem bisweilen Schwindel, Be- täubung, Delirien vorangehen. Auch bei Hunden und Katzen, denen man die Meerzwiebel versuchsweise gab, sah man den Tod erfolgen. Ebenso sah man Schweine, Hühner und Fische, die von Brodteig fraßen, in welchem Meerzwiebel gebacken worden waren, davon zu Grunde gehen. Die Meerzwiebel besitzt, wie die meisten derartigen
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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