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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
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249 Mais oder türkischen Weizens) zumeist jedoch be« Roggens oder Korn« (8LC»Ie esi-sals, 1^ .) in seinen, noch unentwickelten Zustande, an dessen Spitze eine eigenthümliche, klebrige, übelriechende Flüssigkeit dar, worauf sich dieselbe schnell in einen walzlichen, aus den Spelzen hervorragenden Körper verwandelt, der nach obenzu verschmälert, auf zwei Seiten etwas furchig, 6—12 Linien lang, meist etwas mondföimig gekrümmt, außen biaunviolett, «st wie bestäubt, inncn weiß oder schwärzlich ist und Mutterkorn genannt wird. Nach den von Tulasne in neuerer Zeit erfolgten Nachweisungen ist das Mutterkorn ein auf den Frucht- knoten sich entwickelnder Keulenpilz, dem man den Namen Olaviesri» purPurß» lulaziiß beigelegt hat. Außer bc.i obgenannten Getreidearten findet sich das Mutter« körn auch an Gräsern aus den Geschlechtern I°ritill»im, lloräeum, I^a- , u. s. w. Eigenschaften und Wirkungen. Im frischen Zustande ist das Mutterkorn weich, etwas schwammig, wird aber durch das Trocknen hart und leicht zer- brechlich, geruchlos und entwickelt nur beim Pulvern einen etwas dumpfigen ober moderartigen Geruch, der Geschmack ist fade und widerlich, süßlich, fettig, später ein gelindes Zusammenschnüren des Schlundes hinterlassend. Das wirksame Princip des Mutterkorns ist das von Niggers dargestellte Vr^otiu und ein eigenthümliches fettes Oel; außerdem enthält es noch Fungin und etwas Pilzzuckei. Die Hauptbestand« theile des gefunden Korns. Stärkemehl und Kleber fehlen im Mutterkorn ganz. Das ülFotm ist im Weingeist leicht löslich und färbt den- selben rothbraun. Es hat einen widerlich aromatischen Geruch und einen scharfen, etwas bittern Geschmack. Bei mäßigen Gaben bewirkt das Mutterkorn beim Menschen eine Belebung der Verdauung und vermehrt die Speichel- und Harnabsonderung. Bei größeren Gaben folgen Gefühl von Brennen in der Herzgegend, Magenweh, Uebelteit, Brechneigung bis zum wirklichen Erbrechen, Kolikschmerzen, selbst bis zur Darmentzündung gesteigert, öftere Stuhlausleerungen von sehr übelriechenden Excre- menten, und bei noch größeren Gaben, d. h. lothweife und mehr genossen, vermehrte Wärme, Blutandrang nach dem Kopfe mit 1?
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Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
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