Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Küche und Garten
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Seite - 250 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 250 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

Bild der Seite - 250 -

Bild der Seite - 250 - in Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer

Text der Seite - 250 -

250 Austreibung uud Röthung des Gesichtes, erhöhte Herz» und Lungen- thätigkeit und beschleunigten oder verminderten Puls. Ganz specifisch steigert das Mutterkorn die Thätigkeit des Uterus bis zu den heftigsten Zusammenziehungen, sogar bis zur abortiven Wirkung. In so großen Gaben genommen, greift das Mutterkorn auch das höhere Nervenlcben und die Sinnesorgane sehr bedeutend an und verursacht Eingenommenheit des Kopfes, Schwindel, Zittern, Convulsionen, Krieb lkrantheit (Ergctismus) u. f. w,, und durch Pupillenerweiterung sich ankündigende Lähmung, bis der Tod die oft monll.elangen Leiten beschließt. Gewöhnlich beginnen diese Erscheinungen eine halbe Stunde nach dem Genusse des Mutter» lorns, dauern Stunden, auch wohl halbe Tage lang an, und hinterlassen dann noch Mattigkeit, großen Durst, Widerwillen gegen Speisen, besonders Fleisch u. s. w. Besonders nachtheilig erweist sich das Mutterkorn, wenn es durch längere Zeit, wenn auch in mäßigen Gaben, wiederholt in den Organismus aufgenommen wird; wie dies der Fall ist in Jahrgängen, wo ziemlich viel Mutterkorn sich erzeugt hat, wenn nicht auf dessen sorgfältige Ausscheidung aus dem Getreide Bedacht genommen wicd. Die hierdurch erzeugte sogenannte Kriebelkrankheit hat man nicht selten, besonders im Mittelalter, in epidemischer Ausbreitung beobachtet, so sind z. B. im Jahre 922 in Spanien und Frankreich ihr 40,0(X) Menschen erlegen. Hauptsächlich in Frankreich (Sologne, Lothringen), Hessen, Schlesien, Böhmen, Rußland- Finnland, Schweden hat diese Krankheit furchtbar gewüthet. Man unterscheidet zwei Formen dieser Krankheit, je nachdem die hervorstechenden Erscheinungen in Schwindel, Schmerzen und krampfhaften Zusammenziehungen der Muskeln oder in brandigem Absterben einzelner Theile des Körpers, vorzüglich der Füße bestehen. Der Name der Krankheit bezieht sich auf das ihr eigenthümliche Gefühl der Kranken von Kriebeln oder Ameisenlaufen in den Gliedmaßen. Auch bei den verschiedenartigsten Thierklassen, bei Stuben« stiegen, bei Blutegeln ebenso wie bei Vögeln und Säugethieren, unter welch' letzteren übrigens die Pflanzenfresser weniger leicht angegriffen weiden sollen als die von animalischer oder gemischter Nahrung lebenden, äußert das Mutterkorn jeine nachiheiligen
zurück zum  Buch Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer"
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Titel
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer
Autor
Anton Woditschka
Verlag
Eigenverlag
Ort
Graz
Datum
1871
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.29 x 18.88 cm
Seiten
442
Schlagwörter
Pflanzen, Giftpflanzen, Steiermark
Kategorien
Küche und Garten
Lexika
Naturwissenschaften Biologie
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Giftgewächse der österreichischen Alpenländer