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Vor 1918
Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur - 1618–1918
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Sektion I: Themen und Medien der Repräsentation 15 Oberflächen und der ‚Nahsichtigkeit‘ belegen. Zudem wird aus dieser Perspektive deutlich, welchen besonderen ‚historischen Ort‘ Materialität in Preziosen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts besitzt.2 Ebenso wird in Zukunft danach zu fra- gen sein, wie material culture von Bildern im traditionellen Sinn abgegrenzt werden kann, formuliert doch der ‚material turn‘ mit seiner Betonung taktiler Eigenschaften von Objekten letztlich auch nur eine bestimmte Seite von Visualität. Ein interdiszi- plinärer Ansatz müsste in Hinkunft Musik und musikalische Aufführungen mit ein- schließen, was jenseits einer Materialästhetik Theodor W. Adornos eine methodische Herausforderung darstellt. Was etwa die Verbreitung repräsentativer Musikwerke in Drucken betrifft, war der Hof Ludwigs XIV. (z. B. mit Opernpartituren von Lully) dem Kaiserhof zunächst voraus; allerdings spielte auch für das Haus Habsburg die materielle Komponente bei besonderen Anlässen eine unverzichtbare Rolle, etwa im Jahr 1854 bei der Huldigung der Tonsetzer Wiens an Kaiserin Elisabeth in Form einer Hochzeitskassette mit 91 Musikautografen. Während Michael Yonan in seinem Beitrag eine allgemeine methodische Pers- pektive anspricht, konzentrieren sich die anderen Beiträge der Sektion stärker auf medien- und themengeschichtliche Fragestellungen. Friedrich Polleross themati- siert mit seinem Artikel Repräsentation und Reproduktion. Der ‚Kaiserstil‘ in den zeit- genössischen ‚Massenmedien‘ das Verhältnis zwischen Repräsentation und ihrer medi- alen Verbreitung mittels Druckgrafiken, wobei auch die Bedeutung dieser Medien in ihren unterschiedlichen Formaten deutlich wird. Im Gegensatz zur Kulturpolitik Ludwigs XIV., die weitgehend durch einen zentralistischen Zugriff gekennzeichnet ist, kann eine vergleichbare Vorgangsweise am Wiener Hof nicht bzw. erst verspätet festgestellt werden. Seit den grundlegenden Forschungen von Jutta Schumann3 ist bekannt, dass dieser Nachteil eines geringeren Aktionsradius des Wiener Hofs durch ein zunehmendes Engagement der sogenannten ‚Reichspublizistik‘ wettgemacht wurde: Dabei handelt es sich um eine Medienproduktion, die – nur indirekt gelenkt bzw. unabhängig von den Wiener Zentralstellen – in den deutschen Reichsstädten und vielfach auf kommerzieller Grundlage agierte. Polleroß spürt am Beispiel teil- weise unbekannter Darstellungen von Werken der Epoche Karls VI. der weit über Wien hinaus wirksamen Publizität kaiserlicher Baupolitik von der Wiener Pestsäule (ab 1692), Schloss Schönbrunn (ab 1700) über die Peterskirche (ab 1701), die Jo- sephssäule (ab 1708), die Karlskirche (ab 1715) und die Hofbibliothek (ab 1729) bis zum Vermählungsbrunnen (ab 1732) und der Wiener Hofburg (ab 1733) nach. Der auf die politische Publizistik bezogene Befund Schumanns kann, so Polleroß, mit dem nun präsentierten Material bestätigt werden: Lag der Schwerpunkt der Publika- tionen bis etwa 1715 im Heiligen Römischen Reich, so erfolgten spätere publizisti- sche und propagandistische Offensiven hauptsächlich durch den Wiener Hof bzw. in
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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur 1618–1918
Representing the Habsburg-Lorraine Dynasty in Music, Visual Media and Architecture
Titel
Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur
Untertitel
1618–1918
Herausgeber
Werner Telesko
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20507-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
448
Kategorien
Geschichte Vor 1918
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Die Repräsentation der Habsburg-Lothringischen Dynastie in Musik, visuellen Medien und Architektur