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Weißes durchsichtiges Gib zum Ueberziehen von Torten
u. s.w. Zu kaltemWasser mischt man so viel Zucke?, daß es wie eine dicke Cho-
colade wird, rührt es recht lange, und überzieht damit das Backwerk. Je dicker,
desto schneller ist es trocken und desto schöner der Glanz. Man läßt es im Ofen
trocknen, daß es eine Haut bekommt.
Für den Fall, daß man gerade keinen Ofen zum Trocknen hat kann man
die warme Glasur anwenden. Man mischt etwas mehr Zucker zum Wasser,
stellt es in einer Messingpfannc auf Kohlenfcner, und läßt es so lange, bis sich
am Rande Blasen ansehen, und es an der Lippe brennt, wenn man den Löffel
daran haltet. Nun nimmt man es weg, und glasirt damit schnell das Backwerk.
Läßt man es zu lange, so stirbt es ab.
Weißes Lim onie-Gis. Zu ^ Pfund Zucker gibt man von 1 Limome
den Saft und ungefähr 2 Kaffeelöffel voll kaltes Wasser.
D Undurchsichtiges Eis zum Verzieren. Zu dem Klar eines
roßcn Eies, gibt man 1 Eßlöffel voll Limoniesaft und bei ^ Pfund Zucker,
ieses kann gefärbt werden.
Roth mit einigen Tropfen Cochenillefarbe oder Altermessast.
Gelb mit Limonien oder Pomeranzenzucker.
Oder: Man rührt '/, Pfund Zucker mit abgeriebenem Geruch ^ Po-
meranze, von 1/2 Limonie den Saft und 2 Dottern.
rün in 1 Eiweiß läßt man über Nacht ein Becherl rohen Kaffee stehen,
ni mmt diesen heraus und rührt es mit Zucker.
Oder: Verreibt Spinattopfen mit Zucker und rührt diesen mit Wassereis.
Chocolade-Eis. Im Ofen erweichte Chocolade zerdrückt man auf
einem Brette, mischt sie zu Wasser eis und gibt es aufgestrichen so viel zum
Trocknen in den Ofen, daß die Glasur ein Häutchen bekommt.
Marmor -E i s . Man rührt dickes Wassereis und färbt die Hälfte
mit Chocolade braun. Mit dem weißen bestreicht man die Oberfläche der Torte
und läßt mit einem Kaffeelöffel das Braune darüber laufen oder drückt es
durch eine Düte. Dann fährt man mit einem Federmesser kreuzweise herum,
wodurch es marmorartig wird und läßt es im Ofen trocknen.
Durchsicht iges Pomeranzen-Eis. 12 Loth Zucker an der
Schale 1 Pomeranze abgerieben, und den klaren Saft von dieser laßt man eine
Weile stehen, dann rührt man es recht gut.
Oder: Man gibt Pomeranzenzucker und Saft zu Wassereis.
Liquenr - Gis. Mau mischt rothen oder weißen Liqueur mit Wasser und
so viel Zucker, daß es die rechte Dicke bekommt. Auch kann man es zart
roth färben.
Punsch-Eis. Wie obiges, Rum statt Liqueur, uud Pomeranzen oder
Limoniezucker statt der rothen Farbe.
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten