Seite - 122 - in Die Süddeutsche Küche - auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
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Beim Anrichten gibt man die kurz eingekochte Brühe dazu und bestreut das
Fleisch mit angelaufener Petersilie und Bröseln odcr geriebenem Kran.
Schöpsenfleisch. Zu 2 oder 3 Rippen geschnitten werden die
Echnitzchen geklopft, mit Wurzeln, Thymian, Pfeffer, Salz, Suppe, Essig und
weißem Wein gedämpft. Wenn sie mürbe sind, läßt man die Brühe kurz einko-
chen, und gibt sie durch ein Sieb über das mit Kran bestreute Fleisch.
Frisches Schweinfleisch. Von Brust, Rücken oder Schulter hackt
man schöne Stücke und dünstet sie mit Wnrzcln, Thymian, Kümmel, Salz und
Snppe mürbe. Den Saft seiht man darauf und bestreut das Fleisch mit Kran.
Oder: Man gibt auch Knoblauch und Essig dazu und statt Krau, Senf
in besonderer Schale.
Eingemachtes.
' Hühner,- Kalbs- oder Lammfleisch, oder Kaninchen. Das
gewaschene, zu schönen Stücken geschnittene Fleisch, salzt man und läßt es eine
Weile liegen. Dann dünstet man es mit Fett und etwas Suppe, bis es mürbe
ist. Man kann es nach Gefallen, weiß lassen oder mit Oberhitze Farbe geben.
Nun legt man das Fleisch heraus, laßt den Saft eingehen, staubt so viel Mehl
in das Fett, als es befeuchtet, und verrührt es glatt mit Snppe, sobald es licht-
gelb wird, und schüttet die Sauce durch ein Sieb zum Fleische, welches mau
damit noch eine Weile kocht.
Man kann es mit Limoniensaft sauern, oder halbe Limonien besonders
dazu geben, oder wenn sie nicht gesäuert ist, als Garnirung der Schüssel Kar-
fiol, Krebsschweifchen odcr Knöderl von Kalbsfarce geben oder gedünstete Erb-
sen oder Champignons in die Sauce miscben.
Oder: Man dünstet das Fleisch weiß, macht eine lichte Buttersauce, ver-
gießt sie mit dem Safte des Fleisches und läßt es zusammen gut kochen.
Grünes. Man gibt beim Dünsten mitVntter und Snppe fein geschnittene
Petersilie, etwas Ingwer und Mnskatblüthe dazu, läßt aber den Saft nie ein-
gehen, damit das Fleisch weiß bleibt und die Petersilie grün. Mit diesem gießt
Man eine lichte ButterMce aus und nimmt das Gewürz heraus. Diese Sauce
muß dünn, kurz und grünlich fein. Bei Lammfleisch kann man geschälte in Salz-
wasser gekochte Monatrettige in die Sauce geben, und eine Weile mitkochcn.
Oder: Man staubt Mehl in heiße Butter, läßt ziemlich viel fein ge-
schnittene Petersilie darin' anlaufen, vergießt eö mit guter Suppe und dem
Saft von gedünstetem Fleisch und gibt dieses zu Stücken geschnitten dazu.
Oder: Man läßt nebst Petersilie, Schnittlauch, Sauerampfer, Bertram
und Kerbelkraut anlaufen, und gibt etwas sauren Nahm dazu.
Oder: Man läßt Zwiebel und Bertram anlaufen, vergießt es mit Suppe
und Essig und gibt sauren Nahm dazu. Man kann sie auch vor dem Anrichten
mit Dottern legiren.
Oder: Man steckt
in das Huhn ein Büschel frischen Bertram und bratet
es, läßt dann in Buttersauce sein geschnittenen Bertram anlaufen,, drückt das
Büschel vom Huhne dazu aus, säuert die Same etwas, und kochi das zerlegte
Huhn damit auf.
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten