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Lücken der Haut näht man zu. Alles Fleisch vom Kopfe und noch anderes vom
Schweine, schneidet und stößt man und verrührt es mit 4 Dottern und' Salz.
Davon streicht man fingerdick auf die Haut, belegt es mit Streifen von Speck,
Zungen, Schinken, Häring, gibt Farce darüber und wechselt so ab, bis es voll
genug ist, nm die Haut zusammen zu nähen. Fest in ein Tuch gewickelt, läßt
man ihn 2 Stunden in einer Beitze sieden. Wenn er darin erkaltet ist, beschwert
man ihn ein wenig.
Ebenso Wildschwcinkopf; zum gestoßenen Fleische mischt man auch
würz und Knoblauch. Er muß bei 5 Stunden kochen.
Schweinsteisch gesülzt.
Kopf, Füße oder mageres Fleisch kocht man mit Wasser, Essig, Wuizel-
werk und Salz, weich.
Einen gekochten Kopf, im Sud erkaltet, schneidet man zu schönen Stücken
und legt sie auf die Schüssel. Den Sud kann man noch besser einkochen, oder
Hausenblase dazu geben und klären, dann seiht man ihn und gibt ihn über
das Fleisch.
Wenn es gesülzt ist, garnirt man die Schüssel mit nudelartig geschnitte-
nem, abgemachten Salat und hartgesottenen Eiern.
Oder: Man schneidet das Fleisch zu Würfeln, oder dicken Nudeln, ehe
es ganz weich geworden, dreht es wurstfönnig in eine Serviette, bindet es fest
und kocht es fertig.
Erkaltet zu Scheiben geschnitten, Wetter wie oben.
Ode^r: Man mischt fein geschnittenes Fleisch mit etwas vom sulzigen
Sude, läßt es stocken, schneidet es dann zu Stangerln u. dgl. und legt sie in
einen Model in Aspic ein. Die erste Lage kann man mit schönen Fleisch stücken,
Zungen und Eiern zieren.
Spanferkel gesülzt.
Der Kopf wird weggeschnitten, die Beine ausgelost, das übrige wie eine
Wurst zusammengedreht, in Leinwand gewickelt, verbunden und wie das Vorige
gekocht. Zu Scheiben geschnitten, ziert man es mit der gesulzten Brühe.
Kopf und Füße von Hirschkalb gesülzt.
In einer Bcitze gekocht, schneidet man das Fleisch midclartig, mischt es
mit Sardellen und Pfeffer, füllt es in einen Model auf gesulztc Aspic und gibt
solche um und auf das Fleisch.
Oder: Man mischt es mit Aspic, läßt es sulzcn, schneidet es zu Stücken
und garnirt diese mit Aspic.
Ungarisches Rebhuhn.
4 Schweinsfüße, ein Stück Ochscnsuß und Vormaul gibt man gut gerei-
nigt in einen Topf mit Wasser, und Essig nach Geschmack, Salz, 1 ganzen
Zwiebel, etwas Knoblauch, 1 Lorbeerblatt, Thymian und ganzen Pfeffer und
läßt es langsam kochen. Was am ersten weich ist, nimmt man heraus, löst es
noch warm von den Beinen, und schneidet es ausgekühlt zu Würfeln, nur das
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten