Seite - 155 - in Die Süddeutsche Küche - auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
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Vormaul blätterig. Alles muß recht weich sein. Die Suppe kocht man bis sie
zum Sulzen dick genug ist, wo man sie seiht und davon fingerhoch in einen
Model gießt.
Wenn dies gestockt ist, gibt man das Vormaul und Sülze darauf, läßt es
Wieder fest werden, dann Würfel u. s. w. Gestürzt schneidet man es blätterig
auf, und gibt Essig und Ocl darüber.
Farce mit Aspic.
Eine Passirte Leber- oder Wildpret-Farce (ohne Semmel und Dotter)
mischt man mit etwas Aspic und läßt sie sülzen, indem man sie fingerdick auf
ein mit der Sülze bestrichenes Brett gibt. Wenn sie gestockt ist, fährt man mit
einem, in heißes Wasser getauchten Messer unten durch, und sticht Formen
davon aus. Diese legt man in Sülze ein, oder bestreicht sie damit und gibt sie
als Garnirung von gestürzter. Wenn sie damit überstrichen find, kann man
sie auch mit gehackter bestreuen und als Garnirung von aufgeschnitten ein
Fleische geben.
Oder: Man dünstet eine Gansleber mit Butter und Zwiebel, stößt sie
nebst 2 hartgesottenen Dottern, Salz und Pfeffer und mischt etwas Aspic dazu.
Dieß streicht man auf dünn eingegossene Aspic in einen Model, gibt eben so
viel darüber und stürzt es dann. Man sticht es mit kleinen Formen aus und
verwendet es als Garnirung. »
,/
ügel mit Asftic.
Hühner, Kapaun, Ind ian . Das Geflügel wird auf Wurzeln
und zerhackte Kalbs fuße gelegt, mit Suppe, Essig, Wein, Salz, Gewürz weich
gedünstet, und im Safte ausgekühlt. Diesen klärt man, färbt ihn mitRohnen-
saft röthlich und ziert damit das zerlegte Geflügel.
Oder: Man schneidet das Brustfleisch zu schönen Stücken, das übrige
nudelförmig und gibt diese, nachdem das erstere mit Zunge u. s. w. im Model
eingelegt, gesülzt ist, (einen Finger vom Rande entfernt) darauf, und gießt nach
und nach Sülze darüber.
Rebhühner oderFasauen. Gespickt und gebraten werden sie kalt
zerlegt, aber wie ganz zu sammcn gestellt, und die Schüssel mit Aspic garnirt.
Oder: Man schneidet das Brustfleisch zu schönen dünnen Stücken und
belegt mit dicsen sowie Zunge, Trüffeln, harten Eiern die erste Schichte der
Sülze. Das übrige Fleisch ohne Hauttheile wird fein geschnitten und gestoßen
mit etwas vorder Sülze gemischt. Wenn es gestockt ist, wird es zu Stücken
geschnitten, die man als zweite und dritte Schichte einlegt.
Oder: Die Rebhühner werden in Speck gebunden, gedünstet, dann
zerschnitten und die Haut abgezogen. Das Fett vom Dünsten wird gestaubt,
mit dem Safte und gutem Wein »ergoßen. Verkocht passirt man es, gibt Aspic
und Limoniesaft dazu, läßt es bis zum Sieden heiß werden, schöpft das Fctt
ab, und schüttet es wieder durch das Sieb. Man taucht die Fleischstücke in
diese Sauce, gibt davon in die Schüssel, darauf das Fleisch, belegt es mit läng-
lich geschnittene» Trüffeln, und garnirt es, nach dem Sulzen, mit Aspic.
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten