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seiht den Sud darüber und stellt es nach dem Auskühlen in einen Keller. Wenn
man davon braucht, kann man Essig und Oel dazu geben, oder die Stücke mit
einer warmen Sauce aufdünsten, oder mit der Sülze aufkochen und die Sauce
Marinirte Fische. '
Hechte, Karpfen oder Seefische. Gebackene ^Forellen werden
in Mehl gedreht und in Schmalz gebacken) oder auf dem Roste mitOel gebra-
tene Fische (von größeren fingerdicke Schnitze), legt man dicht aufeinander in
einen Topf, auf jede Reihe etwas Zwiebel, Schalotten, Thymian, Lorbeerblätter,
schüttet kochenden Weinessig darüber, daß die Stücke fast bedeckt sind, und stellt
den Topf, zugedeckt, an einen kühlen trockenen Ort.
Auf diese Weise halten sie sich Monate lang gut. Wenn man davon
servirt, wird Essig und Oel besonders dazu gegeben.
Man kann sie auch schon nach einigen Stunden genießen.
Sa lz-Har inge. Man schneidet ihnen den Bauch auf, nimmt die
Milch heraus, zieht die Kiemen aus, den Obertheil des Kopfes läßt man daran,
sowie die Rückenhaut, die untere thut man weg, legt sie in einen Topf und gießt
gekochten Essig kalt darüber. Den Essig siedet man mit Lorbeerblättern, Basi-
litum, Thymian und kleinen Zwicbelchen.
Sie können Monate lang aufbewahrt werden und wenn man davon ge-
l lcht, garnirt man sie mit Limoniescheiben und Kapern.
'ij Hecht. Auf dem Rost gebraten, legt man den Fisch in die Schüssel^
bestreut ihn mit Salz, Limonieschalen und Zwiebel, gießt Essig und Oel gemischt
darüber und laßt ihn einige Stunden stehen.
Gedünstete Fische.
Hecht mit Kräuter sauce. Man reibt die Stücke mit Salz und
Pfeffer ein und läßt sie eine Weile liegen. Dann schneidet man Zwiebel, Peter-
silie, Kerbelirant, Bertram fein zusammen, dünstet mit diesen und Butter den
Fisch ab, und gibt Suppe, Limoniesaft und Glace dazu.
GespickterSchaideu. Ein großes ausgewaschenes Stück läßt man
eine Stunde eiugesalzen liegen, dann wird es mit Speck gespickt, auf Wurzeln,
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chnittlauch, Petersilie, Kalbfleisch, Schinken und Pfeffer gelegt, '/? Seide
Wein und etwas Waffer dazu gegeben und gedünstet. Wenn der Fisch ausgekoch
ist, nimmt man ihn heraus, läßt den Säst kurz einsieden, und sciht ihn darüber.
Schnitze von Schleien. Ganz wie obige, nur ohne Spicken und
ohne Fleisch mit Oberhitze abdünsten und öfters den Saft darüber schöpfen.
Fore l len. Eine mit Butter ausgestrichene Kasserole belegt man mit
Zwiebel, gelben Rüben, Petersiliewurzel, Sellerie, Thymian, Lorbeerblättern,
Limonicschalen, und dünstet damit die eingesalzenen Fische. Man legt sie dann
heraus, gibt noch Butter und Brösel zu den Wurzeln, wenn sie angelaufen sind,
sauren Nahm und Erblenbrühe und schüttet es, gut verkocht, durch sin Sieb
über die Fische.
Die Süddeutsche Küche
auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Titel
- Die Süddeutsche Küche
- Untertitel
- auf ihrem gegenwärtigen Standpunkte
- Autor
- Katharina Prato
- Verlag
- U. Leykam's Erben
- Ort
- Graz
- Datum
- 1858
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 37.2 x 65.9 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Kochbücher, Kochen, Rezepte
- Kategorie
- Küche und Garten