Seite - 29 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
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es als eine herrliche Chance für Arno, daß er mitthun
kann. Im Grunde hat er ja anch r^echt ... für einen
Soldaten gibt's auch nichts Besseres, als den Krieg.
So mußt auch Du die Sache betrachten, liebes Kind
— Verusserfüllung geht doch allein voran. Was sein
muß —"
„Ja, Du hast recht, Tante, was fein muß — das
Unabänderliche —"
„Das von Gott gewollte" — schaltete Tante Marie
bekräftigend ein.
„Muß man mit Fassung und Ergebung ertragen."
„Brav, Martha. Es kommt ja doch alles so. wie
es von der weisen und allgütigen Vorsehung in un-
abänderlichem Ratschluß vorher bestimmt ist. Die
Sterbestunde ciucs Jeden, die steht schon von der
Swnde seiner Geburt an geschrieben. Und wir wollen
für unsere lieben Krieger so viel und inbrünstig
beten —"
Ich hielt mich nicht dabei auf, den Widerspruch,
der in diesen beiden Annahmen liegt: daß der Tod
zugleich bestimmt und durch Gebete abzuwenden sein
könne, näher zu erörtern. Ich war mir selbst nicht
klar darüber uud hatte von meiner ganzen Erziehung
her das vage Bewußtsein, daß man an so heilige Diuge
nicht mit Vernmiftfragen herantreten dnrfe. Hätte ich
gar der Tante gegenüber solche Skrupel laut werden
lassen, so würde sie das arg verletzt haben. Nichts
konnte sie mehr beleidigen, als wcnn man über gewisse
Dinge rationelle Zweifel anstellte. «Nicht darüber
nachdenken" ist allen Mysterien gegenüber Anstands-
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 1
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 1
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.94 x 18.0 cm
- Seiten
- 326
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik