Seite - 3 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
Bild der Seite - 3 -
Text der Seite - 3 -
l ind so war es denn wieder da — dieses größte
alles denkbaren Unglücks — und wurde von der Be-
völkerung mit dem gewohnten Jubel begrüßt. Die
Negimenter marschierten aus (wie würden sie wieder-
kehren?) und Sieges-und Segenswünsche und schreiende
Gassenjungen gaben ihnen das Geleite.
Friedrich war schon vor einiger Zeit nach Böhmen
beordert worden — noch ehe der Krieg erklärt war,
nnd gerade als die Dinge so standen, daß ich zu-
versichtlich hoffe» konnte, der unselige, so geringfügige
Herzogtümerstrcit werde sich gütlich beilegen. Diesmal
also war mir das herzzerreißende Abschicdnehmen er-
spart geblieben, welches dem direkten „ In den Krieg
ziehen" des Geliebten vorangeht. Als mir mein Vater
triumphierend die Nachricht brachte: „Jetzt geht's los",
war ich schon seit vierzehn Tagen allein. Und seit
letzter Zeit war ich auf diese Nachricht schon gefaßt
gewesen — wie ein Verbrecher in seiner Zelle auf
Verlesung des Todesurteils gefaßt ist.
Ich beugte den Kuftf und sagte nichts.
«Sei guten Mnt's, Kind. Der Krieg wird nicht
lang dauern — über heut' und morgen sind wir in
Verlin . . . Und so wie er aus Schleswig-Holstein
1*
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik