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diumsdiskussion,derzehntenAusgabevon#gts7000–DerGeschichtstalk,
in dem es diesmal um „Gamification –Zukunftsversprechen oderRi-
siko?“ ging. Drei Teilnehmende der Klausur, Kathrin Passig, Bert te
Wildt und Linda Breitlauch, diskutiertenmit denModeratorenMarko
Demantowsky und Georgios Chatzoudis, von L.I.S.A., demWissen-
schaftsportal der Gerda-Henkel-Stiftung, über die Auswirkungen des
EinzugsvonSpiellogiken invermeintlich spielfreieBereichedesLebens.
DasVideo ist auf demYouTube-Channel desTalks frei verfügbar.
Mit diesemoffenenundöffentlichenAbendunddendort aufschei-
nenden Blitzlichtern ging es in den nächsten beiden Tagen für die
Teilnehmenden indiekreativenWerkstätten, indieAteliers, die alsOrte
für das Kennenlernen von Persönlichkeiten und Ideen und für das ge-
meinsameNachdenken und eben denAustausch über die digitale Zu-
kunft unserer Kultur und Gesellschaft dienten. Um dergestalt Denk-
routinen zu verlassen, wurden kleine Gruppen aus den zwanzig
Teilnehmenden zufällig kombiniert und von den Tagungsleitenden
moderiert,umsodiewichtigenAspektederdigitalenZukunft fokussiert
auf dieHochschule zubesprechen, zu durchdenkenund zunotieren.
ImAtelierGestalten und Spielen gingGerhard Lauer von demTopos
aus, dass die Digitalisierungmit einer geistigen und kulturellen Verar-
mung einhergehe: VonDigital Demenz oder vomEnde des Buchs ist
vielfachdieRede.AlgorithmenübernehmendasKommandoauchinder
Kultur,wennAI-SystemeMusikkomponierenundBildermalen,diebei
YouTube ihre Fans finden und bei Christie’s gehandelt werden.Was
bleibtvondenkreativenFähigkeitenübrigangesichtsvonDeepLearning
unddenVersuchen, generelle Intelligenzmaschinell nachzuahmen?
Tatsächlich ist die Sachlage komplizierter. Eswerdenmehr Bücher
denn je gedruckt.Museenkönnen sichvorBesuchernkaumrettenund
selbst Brettspiele finden mehr Käufer als jemals zuvor. Offensichtlich
stehen sichnichteinfachdigitaleundanalogeKulturgegenüber.Eher ist
dieDigitalisierung dieUmwelt gerade auch für die analogeKultur. Sie
scheint Prozesse der Individualisierung wie der Heterogenisierung der
Kulturvoranzutreiben,die älter sindals dasAufkommenvonComputer
und Internet.HistorikerwieThomasNipperdeyhaben schonmitBlick
auf das 19. Jahrhundert vonderÄsthetisierung als der anderen Seite der
VerbürgerlichungderGesellschaft gesprochen.
Das berührt denAuftrag und das Selbstverständnis auch derHoch-
schulen. Sind sienochderFreiraumfürKreativität und Innovationoder
sindGoogle undAmazon längst schon dieOrte,wo dasNeue gedacht
und entwickelt wird?Nichtwenige spekulieren, dass es nur noch eine
Einleitung 3
Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Einwürfe und Provokationen
- Titel
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
- Untertitel
- Einwürfe und Provokationen
- Autoren
- Marko Demantowsky
- Gerhard Lauer
- Robin Schmidt
- Herausgeber
- Bert te Wildt
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Oldenburg
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-11-067326-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Bildung, Schule, Technik, Universität, Digitalisierung
- Kategorie
- Technik