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FragederZeit sei,bisUniversitäten,wiewir siekannten,vonPlattform-
Hochschulen abgelöst werden, die sich den Weltmarkt für Bildung
aufteilenwerden.InwelchemUmfanggehörenDigitalSkillsodergardie
Befähigung imUmgangmitMachineLearningundDeepLearningzum
Bildungsauftrag der Hochschulen? Sind Serious Games ein lohnender
Weg,umspielendetwadieGeschichtedesAltenÄgyptenszulernenoder
schicken wir unsere Kinder wie die Silicon Valley-Elite besser in den
anthroposophischenKindergarten?
Wie verhalten sich spezialisierte Expertise und allgemeiner Bil-
dungsanspruch inUniversitäten undHochschulen, wenn die Komple-
xität der digitalen Entwicklungen so rasant zunimmt, dass eine Ver-
mittlung kaumnochmöglich erscheint?
Das Atelier stellte die Aufgabe zu überlegen, wie sich unsere Vor-
stellungenvonGestaltenundSpielen alsmenschlicheGrundfähigkeiten
verändernodergeradeauchnichtverändernsollten,wennallesdigital zu
werdenscheintunddasmitBlickaufUniversitätenundHochschulen,die
vielleichtmorgen schonganz andere als dieuns vertrauten Institutionen
sein können.
AuchdasAtelierWachsenundGedeihen, vonBert teWildtmoderiert,
ging von demLeitgedanken aus, dass die digitaleRevolution die exis-
tenzielleFrageanMedizinundPsychotherapie stellt,wasdenMenschen
anLeib undSeele überhaupt ausmacht:Anders gefragt,was bleibt vom
Menschen bestenfalls übrig, wenn sich im Zuge der entscheidenden
Disruptiondie von ihmgeschaffenekünstliche IntelligenzundRobotik
seiner bemächtigt haben?Undwas bedeutet dann überhaupt nochGe-
sundheit?
AuchjenseitsderHeilkundenhat sicheinzunehmendanRessourcen
undResilienzenorientierterGesundheitsbegriffdurchgesetzt.Fürunsere
Fragebedeutetdieszuklären,welcheFähigkeitenMenschennochinsich
ausbildenundentwickeln sollten, umunabhängig und autonomgesund
sein zu können. Welche körperlichen, sinnlichen, emotionalen und
kognitivenBackupsbrauchtes,dieunsauchdannnochamLebenhalten,
wennalledigitalenundelektrischenNetzezusammenbrechenoderindie
falschenHände geraten.
Aus der Perspektive des Digitalisierungsimpulses erscheint der
Mensch vor allem als defizitäresWesen, dessen Lernfähigkeit an seine
Grenzen gestoßen und dessenMorbidität undMortalität nicht zu ak-
zeptieren ist.Mit digitalen Psychoprothesenwie Smartphones und ro-
botischen Erweiterungen könnten wir zu Cyborgs werden, deren
menschlicher Kern zu verschwinden droht. Behinderungen auszuglei-
BjörnKlein,MarkoDemantowsky,GerhardLauer,Robin Schmidt, Bert
teWildt4
Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Einwürfe und Provokationen
- Titel
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
- Untertitel
- Einwürfe und Provokationen
- Autoren
- Marko Demantowsky
- Gerhard Lauer
- Robin Schmidt
- Herausgeber
- Bert te Wildt
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Oldenburg
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-11-067326-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Bildung, Schule, Technik, Universität, Digitalisierung
- Kategorie
- Technik