Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Dokumente
Diverses
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt - Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde
Seite - 4 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 4 - in Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt - Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde

Bild der Seite - 4 -

Bild der Seite - 4 - in Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt - Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde

Text der Seite - 4 -

4 Der Chef wurde nach etwa 6 Wochen wieder entlassen, mehr oder weniger rehabilitiert, ich wurde zur Sanitätsabteilung zurückversetzt mit der Auflage, in eine andere Waffengattung versetzt zu werden und nicht mehr als Sanitäter arbeiten zu dürfen. Ich kam zur Kraftfahrabteilung nach Enns. Allerdings hatte ein Wohlwollender dazugeschrieben „Hilfsarzt zbV. Walküre“. In Enns wurde ich gleich zum Regimentskommandeur befohlen, der mich von der legitimistischen Szene her kannte, herzlich begrüßte und – kurz gesagt – nach einiger Zeit wieder zur Sanität zurückversetzte. Ich fand in meinem Archiv noch einen einschlägigen Brief an meine Mutter vom 29. 6. 1943, in dem ich ihr von der Freilassung unseres Chefs berichte, siehe Anhang. Das Lazarett XIXC war in der k.k. Weiberstrafanstalt Wiener Neudorf, südlich von Wien, untergebracht, einer im Kloster betriebene Frauenstrafanstalt, die von Schwestern betreut wurde. Schwestern und (weibliche) Häftlinge wurden von der Wehrmacht als Hilfskrankenschwestern und Helferinnen eingeteilt. Dabei saß z.B. eine Nachkommin der berühmten Bertha von Suttner (Die Waffen nieder!) ein, weil sie nicht mit den anderen Mädchen beim BDM (Bund Deutscher Mädchen) exerzieren wollte. Das Kloster wurde übrigens am 1. August 1853 durch Kaiser Franz Joseph I. mit Allerhöchster Entschließung im Rahmen der Kongregation der „Schwestern vom Guten Hirten“ in Österreich zugelassen (ehemaliges fürsterzbischöfliches Sommerschloss). Die Kongregation war dafür ausgewählt worden, die „Weiberstrafanstalt“ zu betreiben. (Nach Wikipedia) Literatur: Kitzerow Guenther: Kleine Chirurgie, Walter de Gruyter, 1956, S. 32: „Ebenfalls wertvolle Dienste leistet der Siemens Metallsucher“ Behrendt, Karl Philipp: Die Kriegschirurgie von 1939-1945 aus der Sicht der Beratenden Chirurgen des deutschen Heeres im Zweiten Weltkrieg. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. 2003, Seite 58: Die Splitterlagebestimmung erhielt er (Bürkle de la Camp) mittels Röntgen zweier aufeinander senkrecht stehender Ebenen und einer Durchleuchtung, die er noch einmal unmittelbar vor dem operativen Eingriff durch- führte. Von Vorteil erschienen ihm auch stereoskopische Betrachtung, akustischer Metallsucher der Firma Siemens und Anwendung des Boloskops. 163 Die medizinische Arbeit von 1943 (vor 76 Jahren!) dokumentiert hauptsächlich den Einsatz der Metallsuchersonde von Siemens. Diese wurde zum Suchen nach "nicht röntgenfähigen" Splittern eingesetzt. Die einzelnen Fälle zeigen, wie die Arbeit mit der Siemens'schen Metallsuchersonde vor sich ging, und welche Vorteile sie mit sich brachte. Der Autor berichtet dann auch noch über andere interessante Fälle. Er war damals Medizinstudent mit gerade 3 oder 4 Semestern. Heute hat er eine Praxis als Arzt und Psychotherapeut, ist u.a. Gründer und Ehrenpräsident der ÖGATAP - Österreichische Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie. (Lit.: z.B. Austria Forum, Wallnöfer, H.: ) Das Lazarett befand sich südlich von Wien, in einer im Kloster betriebenen Frauenstrafanstalt, die von Schwestern betreut wurde. Schwestern und (weibliche) Häftlinge wurden von der Wehrmacht als Hilfskrankenschwestern und Helferinnen eingeteilt. Die Situation ist auch geschichtlich interessant, wie die "Ergänzung" aus 2007 und 2019 zeigt. In der Ergänzung aus der Jetztzeit kommt die Zeitgeschichte zum Vorschein, die Geschichte der Frauenstrafanstalt, die Wehrmacht als solche, die Gestapo und letztlich der glückliche Ausgang, nachdem eine Widerstandstätigkeit, die ja tatsächlich stattfand, nicht nachgewiesen werden konnte. Der "Chef" gab die Anregung zur Arbeit, beendet wurde sie, um im Verfahren gegen den Chef in Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis in Wien als Beweis für die intensive und bemühte Arbeit im Lazararett benützt zu werden. Sie wurde auch beim Generalkommando eingereicht. Bei einem "schlechten" Ausgang der Untersuchung kam nur ein Todesurteil für den "Chef" infrage und wahrscheinlich auch ein entsprechendes Verfahren gegen den Autor.
zurück zum  Buch Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt - Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde"
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde
Titel
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt
Untertitel
Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde
Autor
Heinrich Wallnöfer
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
28
Kategorien
Dokumente Diverses
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt