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Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 - Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
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86 P ichten DerUmfangdieserVerrechnungwarbeträchtlichundbeschäftigte ingrößeren ÄmterneinenBeamten,deminderRegelgegenSchlussdesSemesterseineArbeits- kraft als Aushilfe zugeteilt werden musste, damit Termine mit dem Ministerium zurVorlagevonRechnungeneingehaltenwerdenkonnten.Ämterohnegeschultes Kanzleipersonal mussten für diese Kontrolle Konzeptsbeamte verwenden, welche anderswodannfehlten. Ein aktueller Stand der Amtskasse konnte erst nach Berechnung und Zusam- menstellung der verschiedenen Konti angegeben werden. Zehn verschiedene For- mulare, die entweder zusammengenäht oder auf ganz losen, gedruckten oder ge- schriebenen Blättern geführt wurden, deren einzelne Zahlen auch untereinander nicht zusammenhingen und erst am Schluss des Semesters in der Amtsrechnung, welchedemMinisteriumvorgelegtwerdensollte,zusammengerechnetwurden. Die beabsichtigte Kontrolle durch das Ministerium konnte unter solchen Um- ständen nicht wirksam sein. Malversationen könnten auch bei vorsichtig und ge- wissenhaft geführten Ämtern jahrelang unentdeckt bleiben. Abrechnungen auf losen Blättern könnten leicht ausgetauscht werden. Konsul v. Stephani schlug die Führung eines Kassabuches vor, in dem die täglichen Einnahmen und Ausgaben verzeichnet werden und den Kassastand sofort ersichtlich machen sollten. Ohne Weisung des Ministeriums existierte ein solches Kassabuch bereits im General- konsulat Paris und in Belgrad, wo Stephani auf sechs Jahre Erprobung hinweisen konnte. Das Ministerium konnte nur überprüfen, ob die Belege mit der Abrech- nung übereinstimmten. Wenn aber nicht richtig taxiert wurde, war es aus den Unterlagen nicht ersichtlich. Ob statt 5½ Kreuzer 2 Gulden 10 Kreuzer einzuhe- ben gewesen wären oder ob ein Schiff, von welchem die Tonnengebühr für 400 Tonnen eingehoben wurde, wirklich nur 400t geladen hatte oder vielleicht 500 – darüber erfährt das Rechnungsdepartement aus den Journalen nichts. Wenn ein Kanzleibeamter defraudieren und eingehobene Taxen gar nicht abführen wollte, so würde er die defraudierten Taxen eben überhaupt nicht in das Proventenjour- nal eintragen, das wurde durch lose Bogen begünstigt. Dagegen schlug Stephani Kontrollen am Ort vor.188 In den nächsten Jahren tauchten bei Überprüfungen Kassabücherauf. 3.3 SchöneVerordnungenaufdemPapier Ein österreichischer Konsularbeamter stellte 1862 in einer anonymen Druck- schriftfest,ÖsterreichhabeschönegesetzlicheVerordnungenaufdemPapier,aber nur wenige Konsuln genügten den Ansprüchen, was bei acht Ausbildungsplätzen 188 K.v.StephaniandasAußenministerium,Ischl,12.Sept.1892.ARF8/404Generalia,Inspek- tionsreisen1880– 1918.
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Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Titel
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918
Untertitel
Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Autor
Engelbert Deusch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
17.4 x 24.4 cm
Seiten
736
Schlagwörter
Konsularbiografien, Konsularausbildung, Pflichten eines Konsuls, österreichisch-ungarische Konsulate, Arbeitsverhältnisse, Honorarkonsuln, Repräsentation
Kategorien
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