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Lisa Horn: Kleinkinder unter sich. Peerbeziehungen im dynamischen sozialen Netzwerk
einer Kindergartengruppe
ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (1), S. 7-14
DOI: 10.25364/18.1:2019.1.1
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Kleinkinder unter sich – Peerbeziehungen im dynamischen sozialen Netzwerk einer Kindergartengruppe
Kleinkinder unter sich.
Peerbeziehungen im dynamischen sozialen Netzwerk
einer Kindergartengruppe
Lisa Horn, Universität Wien
Zusammenfassung:
Peergruppen in elementarpädagogischen Einrichtungen bieten einen einzigartigen Einblick in die
soziale Entwicklung von Kleinkindern. In den Gruppen bilden sich differenzierte Beziehungen
zwischen den Peers heraus, die sich maßgebend auf deren soziale Interaktionen auswirken. Anhand
theoretischer Überlegungen und erster Ergebnisse hinsichtlich eines Zusammenhangs von
Gruppenstruktur und prosozialem Verhalten zwischen Peers soll in diesem Artikel aufgezeigt
werden, wie sowohl die Grundlagenforschung als auch die elementarpädagogischen Einrichtungen
von der wissenschaftlichen Forschung direkt in den Kindergärten profitieren können.
Schlüsselwörter: Peer-Beziehung, Kindergarten, Interaktion, Kognitionsforschung,
Versuchsanordnung
Abstract:
Peer groups in elementary educational institutions offer a unique glimpse into young childrens’
social development. These groups give children the chance to form differentiated relationships,
which significantly affect their social interactions with each other. By means of theoretical
considerations and preliminary results regarding a connection between group structure and
prosocial behaviour among peers, I will illustrate how both the basic sciences and the elementary
educational institutions themselves can profit from research conducted directly in the childcare
facilities.
Keywords: Peer relationship, kindergarten, interaction, cognitive research, test arrangement
Einleitung
Soziale Interaktionen sind für den Menschen von Geburt an bedeutsam, da sie sowohl die kognitive als
auch die sozio-emotionale Entwicklung grundlegend unterstützen. Die frühesten Interaktionspartner
für Kleinkinder sind sicher ihre primären Bezugspersonen (z. B. die Eltern). Heutzutage werden Kinder
jedoch oft schon in jungen Jahren in elementarpädagogischen Einrichtungen betreut. In Österreich
zum Beispiel hat sich die Betreuungsquote bei den unter 3-Jährigen in den letzten 10 Jahren mehr als
verdoppelt (Statistik Austria, 2018). In diesem Rahmen beginnen sich die Kleinkinder mit anderen
erwachsenen Bezugspersonen und mit Gleichaltrigen (engl.: „Peers“) zu beschäftigen. Vor allem die
Interaktionen mit den Peers unterscheiden sich hierbei grundlegend von jenen mit den Eltern.
Während Erwachsene durch ihre höhere Stufe an sozialer Kompetenz in den gemeinsamen
Interaktionen meist unterstützend agieren und den sozialen Austausch dadurch anleiten (engl.:
„scaffolding“; Tomasello, 1999), stehen Gleichaltrige in ihren Interaktionen auf gleicher Stufe. Diese
Interaktionen können ebenfalls unterstützend und kooperativ sein. Gleichzeitig konkurrieren Kinder in
Gruppen aber mit ihren Peers manchmal auch um Ressourcen (z. B. Spielzeug, Aufmerksamkeit der
PädagogInnen).
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 41
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge