Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
Seite - 26 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 26 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019

Bild der Seite - 26 -

Bild der Seite - 26 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019

Text der Seite - 26 -

ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (1), S. 24-30 26 Zwischen Homogenisierung und Pluralisierung. Elementarpädagogik inmitten religiös und weltanschaulich ambivalenter Ansprüche Differenzkonstruktionen reproduziert werden, die sich an einem Nationaldiskurs orientieren. Sie zeigt, wie die ‚Anderen‘ mittels Heterogenisierung erst hergestellt werden, um über binäre Codierung und Homogenisierung eine nationale ‚Wir‘-Identität zu stärken. Dieses Phänomen des Othering (Said, 2009) explizieren Lingen-Ali und Mecheril (2016) am Beispiel der „Religion als soziale[r] Deutungspraxis“. Sie weisen darauf hin, dass die gängige Unterscheidungspraxis insofern mit Macht und Dominanz verknüpft ist, als mit der Deutungskategorie ‚Religion‘ die Vorstellung von dem, was Kinder ihrer Identität nach sind, einhergeht: „Wenn bereits im Kindergarten beginnt, was sich in der Schule fortsetzt, ist der Boden dafür bereitet, dass Kinder sich in den begegnungspädagogisch offerierten Kategorien zu verstehen lernen. Sie lernen zu MuslimInnen und Nicht-MuslimInnen zu werden, wobei unter Bedingungen einer potenziell und tendenziell antimuslimischen Kultur dieser Lernprozess auch einer ist, in dem die Kinder in das Schema von Höher- und Minderwertigkeit eingeführt werden.“ (Lingen-Ali & Mecheril 2016, S. 23) Diehm, Kuhn und Machold (2013) schlagen vor, die ethnographische Differenzforschung um poststrukturalistische und postkoloniale Perspektiven zu erweitern, um die machtvollen Diskurse und Ordnungen, welche in die alltägliche Praxis eingelagert sind, offenzulegen, sowie Kohärenzen, Transformationen und Brüche derselben aufzuzeigen. Diesen Impuls greife ich in meiner Forschung auf und verknüpfe jene Orte, an denen Diskurse bearbeitet, dichotome Ordnungen überwunden und Identitäten ausgehandelt werden, mit Bhabhas (2011) Konzept des third space, der hier als Zwischenraum bestimmt wird. Eine diskurs- und machtkritische Analyse (Forschungsdesign) Um mögliche Handlungsoptionen von ElementarpädagogInnen in der Konfrontation mit kultureller Diversität und religiöser Pluralität ermitteln zu können, wurden zunächst – in einer der Studie vorgelagerten Exploration – teilnehmende Beobachtungen durchgeführt, die eine erste Hypothesenbildung ermöglichten. Auf der Basis derselben wurde ein Interviewleitfaden mit dem Ziel erstellt, die Strukturen, subjektiven Theorien und Handlungsoptionen von ElementarpädagogInnen und ihren Berufsorten im Zusammenhang mit kultureller und religiöser Vielfalt zu erfragen sowie Erzählungen über alltägliche Interaktionen zwischen Kindern, Eltern und den Professionellen zu erhalten. Die Streuung umfasste Interviewpartnerinnen mit Erfahrungen im ländlichen, städtischen, kirchlichen, öffentlichen, kulturell/religiös pluralen wie weitgehend homogenen Kontext. In die Auswertung wurden gemäß der Sättigung sechs Interviews einbezogen. Aus dem Datenmaterial wurden zunächst Kategorien generiert, wobei die sozialstrukturelle Positioniertheit sowie die diskursive Verwobenheit (gemäß der Empfehlung von Diehm, Kuhn & Machold, 2013) aus dem ersten Interpretationsgang systematisch ausgeblendet blieben. Durch die Verknüpfung derselben mit diskurstheoretischen (Foucault, 1981; Jäger, 2015) und postkolonialen (Castro Varela & Dhawan, 2015) Impulsen konnte eine Analysefolie modelliert werden, welche in einem zweiten Schritt an das inhaltlich strukturierte Material angelegt wurde, um zugrunde liegende machtvolle Diskurse, hegemoniale Ordnungen aber auch diskursive Brüche, Irritationen und Transformationen offenzulegen (Fegter, 2015, S. 10). Da die Diskursposition der Forscherin nicht ausgeblendet werden kann (Jäger, 2015, S. 155), wurde die Analyse in einem Forschungsteam mit erziehungswissenschaftlicher und soziologischer Perspektive validiert. Aus der Analyse konnten sodann Anfragen von gesellschaftspolitischer Art an die Bildungswissenschaft, an die Theologie im Allgemeinen und an die Religionspädagogik im Besonderen (Brandstetter, 2018) formuliert werden. Zugleich standen jene
zurück zum  Buch ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019"
ElFo Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
Titel
ElFo
Untertitel
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Band
Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
Herausgeber
Lars Eichen
Eva Pölzl-Stefanec
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
41
Kategorien
Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
ElFo