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ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (1), 31-38
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Elternreaktionen auf männliche Fachkräfte im Kindergarten – eine Ergebnisdarstellung
Nur Cremers, Krabel & Calmbach involvierten in ihre Forschung Eltern und führten 2010 eine
telefonische Befragung (Deutschland) durch.
Auf Basis dieser quantitativen Befragung von Cremers, Krabel & Calmbach (2010) sowie den
qualitativen Studien von Tünte (2007), Krabel & Stuve (2006), Uhrig & Englert (2005) sowie Cameron
(1999) und Aigner (2012) wurde im Anschluss an die quantitative Befragung von Eltern eine qualitative
Erhebung mittels halbstrukturierter problemzentrierter Interviews durchgeführt. Dieser Methodenmix
fand im Zuge dieser Forschung durch Triangulation zwischen Methoden („between-method
triangulation“) statt, indem Fragebogenerhebung und qualitative Interviews nacheinander
durchgeführt wurden (Seipel & Rieker, 2003). So kann durch die Verwendung zweier Methoden
vermutet werden, dass diese nicht die gleichen Schwächen und Verzerrungspotenziale haben und
somit zu differenzierten theoretischen und praktischen Ergebnissen führen (Lamnek, 1995). Das
Hintereinander-Durchführen zweier Forschungsmethoden („Vertiefungsmodell“ nach Mayring) geht
von einer abgeschlossenen quantitativen Studie aus, die durch eine qualitative Analyse weitergeführt
wird. Die Ergebnisse können aus der qualitativen Forschung als Bestätigung oder auch als inhaltliche
Klärung für die quantitativen Ergebnisse herangezogen werden (Seipel & Rieker, 2003). Damit werden
die Ergebnisse besser interpretierbar und es können beispielsweise Korrelationen die Richtung einer
möglichen Kausalität anzeigen (Schauer, 2017).
Quantitative Erhebung
Im quantitativen Erhebungsverfahren wurde ein Fragebogen in Anlehnung an die bereits erprobten
Fragebögen für männliche und weibliche Fachkräfte aus dem Forschungsprojekt „Public Fathers“
erstellt.
Dafür wurden in Tirol und Salzburg in zehn Kindergärten Eltern befragt, deren Kinder bereits
mindestens ein Jahr den Kindergarten besuchen. Desweiteren wurde eine möglichst große Vielfalt
angestrebt, um ein breites Spektrum an Erfahrungen der Eltern zu erhalten:
• Kindergärten mit und ohne männliche Beschäftigte
• Regelkindergärten und Kindergärten mit einem alternativen pädagogischen Konzept
• ländliche und städtische Einrichtungen
• kleinere und größere Kindergärten
• öffentliche und private Trägerschaft
• Mütter und Väter
• Eltern von Mädchen und Jungen
• Eltern aus verschiedenen Milieus bzw. mit verschiedenen Ausbildungsniveaus (Schauer, 2017)
Von 308 ausgeteilten Fragebögen kamen 143 zurück (Rücklaufquote 46,43 %), darunter Antworten
von 21 Männern (15 %) und 120 Frauen (84 %) (2 keine Angabe).
Einerseits wurde eine Varianzanalyse durchgeführt, um mögliche Aufschlüsse über die hinter den
Daten steckenden Gesetzmäßigkeiten zu erhalten. Darüber hinaus sollten Signifikanzen für die
Überprüfung zweier Verteilungen (wie Eltern ohne und mit Erfahrung mit männlichen Fachkräften,
Eltern von öffentlichen Kindergärten und Kindergärten mit privater Trägerschaft) erstellt und somit
Hypothesen überprüft werden. Dabei wurde der Mann-Whitney-U-Test sowie der Kruskal-Wallis-Test
für Signifikanzberechnungen verwendet.
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 1 / Heft 1 / 2019
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 41
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge