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Elementarpädagogik und elementare Bildung.
Der Bildungsbeitrag von ElementarpädagogInnen aus Sicht primärer Bezugspersonen von Kindergartenkindern
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (1), S. 50-60
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Bildungsangebote im Kinder-
garten sehr wichtig, damit ge-
meinsam agiert werden kann.
Restkategorie Antworten, die sich
i. A. auf das Projekt
bezogen Case #9: Großartiges Projekt
und positiv für beide Seiten:
Kinder und Pädagoge im Ver-
gleich Selbstbild vs.
Fremdbild; Reflexion ist in je-
dem Lebensbereich wichtig 24.2
Tabelle 3: Begründungen der primären Bezugspersonen (n = 33).
Beantwortung der Fragestellungen und Diskussion
Die befragten, primären Bezugspersonen schreiben ElementarpädagogInnen einen äußerst
hohen Bildungsbeitrag zu (im Mittel 3.7 auf einer Skala bis 4). Als Quellen des Bildungsbeitra-
ges wurden am häufigsten das Setzen konkreter Bildungsangebote (z. B. Spiele, Lieder, Bewe-
gung, Kreatives), der Beitrag zur Sozialisation (z. B. durch die Vermittlung gesellschaftlicher
und sozialer Werte) und die Persönlichkeit und Kompetenz der/des PädagogIn (z. B. Interesse
und Freude an der Arbeit mit den Kindern, Kenntnis über das einzelne Kind und Vorbildwir-
kung) genannt. Die offenen Antworten waren äußerst wertschätzend formuliert und wurden
vermehrt nach dem Besuch eines Informationsabends (Transparenz hinsichtlich elementarer
Bildung) generiert.
Der hoch eingeschätzte Bildungsbeitrag steht im Widerspruch zu den einleitend erwähnten
Ausführungen (iv, 2015), wonach elementare Bildungseinrichtungen gesellschaftlich häufig als
Betreuungsinstitution (und eben nur solche) wahrgenommen werden. Es handelt sich hin-
sichtlich der Pädagoginnen, auf die sich die primären Bezugspersonen bezogen, allerdings um
eine besondere Stichprobe (siehe auch Einschränkungen). Sie studieren berufsbegleitend und
mehr als die Hälfte (61%, Koch, 2020, S. 68 f.) der Studierenden aller Bachelorstudien Elemen-
tarbildung/Elementarpädagogik in Österreich kombinieren dieses mit der Vollzeitarbeit in ei-
ner elementaren Bildungseinrichtung. Über 90 Prozent der Studierenden geben als Motivation
zum Studium die „fachlich fundierte Weiterbildung“ sowie die „Vertiefung bereits erworbener
Kenntnisse“ an (Koch, 2019, S. 36). Der formale Abschluss (Bachelor of Education) ist in Öster-
reich derzeit mit keinerlei Anstellungsspezifika (z. B. einer Leitungsposition oder höherem Ge-
halt) verbunden, was auf eine hohe intrinsische Motivation der Studierenden zur eigenen be-
ruflichen Bildung weist. Eine groß angelegte Untersuchung u. a. zur Bedeutung transparenter
Elementarpädagogik bzw. Transparenz diesbezüglicher Bildungsprozesse in einer repräsenta-
tiven Zufallsstichprobe wäre wünschenswert, um die vorliegenden Ergebnisse validieren zu
können.
Im Jahr 2009 wurde der strategischen Rahmen für die europäische Zusammenarbeit auf dem
Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung („ET 2020“) veröffentlicht; bis 2020 sollten
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 109
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge