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Die Bedeutung von Inklusion als gegenwärtige Erfahrung in
elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen
Elisabeth Nuart: Die Bedeutung von Inklusion als gegenwärtige Erfahrung
in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen.
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (1), S. 77-84
DOI: 10.25364/18.3:2021.1.6
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Die Bedeutung von Inklusion als gegenwärtige Erfahrung
in elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen
Elisabeth Nuart, Pädagogische Hochschule Kärnten
Zusammenfassung:
Inklusion und die Kompensation von Bildungsbenachteiligungen zählen zu den zentralen An-
forderungen, die derzeit an die Elementarpädagogik gestellt werden. Der vorliegende Beitrag
fragt nach den grundsätzlichen Zielen, die mit dem Anspruch auf Inklusion verfolgt werden
und zeigt auf, welche Spannungen damit einhergehen. Darauf aufbauend wird ein Zugang zu
elementarpädagogischer Inklusion als gegenwärtige Erfahrung in Form gleichberechtigter pro-
zeduraler Teilhabe in Peerinteraktionen entwickelt und ein Ausblick auf ein sich daraus er-
schließendes Forschungsfeld gegeben.
Schlüsselwörter: Inklusion, Teilhabe, Partizipation, Pädagogik der Vielfalt,
Elementarpädagogik, Frühpädagogik
Abstract:
Inclusive and compensatory education for educationally disadvantaged children shows to be
one of the central expectations early childhood education has to meet nowadays. This article
elaborates the basic goals of inclusive education and describes different kinds of tension
within this concept. Based on this the author develops a theoretical framework for inclusive
education in early childhood focusing the present experience in a way of equal procedural
participation in peer interactions and reasons for a research perspective to explore childrens
participation practices in playing situations in early childhood education and care settings.
Keywords: Inclusive Education, Diversity, Participation, Early Childhood Education and Care,
Compensatory Early Childhood Education
Der doppelte Inklusionsanspruch an (elementar)pädagogisches Handeln
Der Anspruch „für Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen einen bestmöglichen Start
ihrer Bildungslaufbahn sicherzustellen und ihre Bildungschancen zu verbessern“ (Art. 1 Absatz
1 BGBl. I Nr. 103/2018) wird in Österreich unter anderem in der Bund-Länder-Vereinbarung
gemäß Art. 15a B-VG bekräftigt. Die Antwort auf die Frage, wie den heterogenen Teilhabevo-
raussetzungen der Kinder begegnet werden soll, ist mit dem Konzept der Inklusion gegeben,
dessen Umsetzung seit der Ratifizierung der UN-Behindertenkonvention (UN-BRK) im Jahr
2008 auch im Bildungsbereich verstärkt forciert wird.
Auf theoretischer Ebene lässt sich spätestens seit der Erstauflage von Annedore Prengels „Pä-
dagogik der Vielfalt“ im Jahr 1993 (Prengel, 2019) in den Diskursen um Bildungsgerechtigkeit
eine Perspektive auf Differenz erkennen, die zum einen Diversität als Normalität wahrnimmt
und vor allem auch in pädagogischen Kontexten Anerkennung dieser Vielfalt einfordert und
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 109
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge