Seite - 99 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021

Masterarbeitsvorstellung: MINT in der Elementarpädagogik ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2020), 3 (1), S. 98-102 99 Ergebnisse der PISA-Studien im Bereich der Naturwissenschaften und der Mathematik wird eine verstärkte MINT-Förderung im Elementarbereich gefordert, damit Kinder bereits im Vor- schulalter zukunftsweisende Kompetenzen entwickeln und darauf aufbauend einen entspre- chenden Berufsweg einschlagen können (Textor, 2016). Dies lässt den Schluss zu, dass bereits in der Ausbildung darauf geachtet werden muss, früh- pädagogischen Fachkräften einen positiven Zugang zum Themenspektrum der MINT-Fächer zu vermitteln und die notwendigen fachdidaktischen Kompetenzen auszubilden (Siefer, 2015). Ferner zeigt sich jedoch, dass das Forschungsfeld bezüglich der benötigten fachdidak- tischen MINT-Kompetenzen der ElementarpädagogInnen nach wie vor im Ausbau begriffen ist (Weber & Leuchter, 2018, S. 333). Wie in Deutschland wird auch in Österreich in ExpertIn- nenkreisen auf die Notwendigkeit der Professionalisierung im MINT-Bereich und unmissver- ständlich auch im Nationalen Bildungsbericht (2018) darauf hingewiesen, dass der Ausbau einer evidenzgestützten Weiterentwicklung der Elementarpädagogik unabdingbar sei (Hartel, Hollerer, Smidt, Walter-Laager & Stoll, 2018, S. 187). Im Rahmen der Studie wurde der For- schungsfrage nachgegangen, inwieweit ElementarpädagogInnen in Österreich den Bildungs- auftrag MINT im BRP kennen und inwiefern sie sich als ausgebildet einschätzen, um MINT in die Praxis zu implementieren. Dies wurde unter Bezugnahme auf eine seit dem Jahr 2016 stattfindende MINT-Fortbildungsreihe Naturwissenschaft und Technik im Kindergarten - pra- xisnah und alltagstauglich (IBB-Institut für Bildung und Beratung, 2020, S. 151) erhoben. Untersuchungs-Design Folglich wurde eine Mixed-Method-Strategie eingesetzt, um die notwendigen Kompetenzen des elementarpädagogischen Fachpersonals anhand von Fragebögen und die Bedeutung von MINT in der Elementarpädagogik mittels qualitativen ExpertInneninterviews zu erheben (Kuckartz, 2014, S. 46). Zur Wirkung der MINT-Fortbildung wurde eine Prä-Post-Erhebung der Untersuchungsgruppe 1 (Experimentalgruppe, n = 25) unmittelbar vor (t1) und nach (t2) der Fortbildung durchgeführt. Die dritte Erhebung dieser Gruppe erfolgte zwei Monate nach Ab- schluss der Fortbildungsreihe (t3). Um die Implementierungsdaten besser validieren zu kön- nen, wurden auch alle jene Kurs-AbsolventInnen (Follow-up, n = 77) evaluiert, die im Zeitraum von 2016 bis 2019 die MINT-Fortbildungsreihe belegt haben, um festzustellen, wie nachhaltig sich der Kurs bei diesen ProbandInnen ausgewirkt hat. Jene Ergebnisse konnten dadurch mit den Daten der Experimentalgruppe (n = 25) zum Zeitpunkt t3 im Sinne eines Pseudolängs- schnitts verglichen werden. Um Anhaltspunkte darüber zu erhalten, ob die Experimental- gruppe übliche MINT-Vorerfahrungen aufweist, brauchte es auch hier für den Zeitpunkt t1 eine Pseudovergleichsgruppe, die ansatzweise repräsentativ für die österreichische Popula- tion der ElementarpädagogInnen sein könnte. Im Zuge dieser Untersuchung wurden ergän- zende MINT-relevante Fragen in der Jahresevaluation Salzburger Beobachtungs-Konzept (SBK) (Paschon, 2019) eingesetzt und somit den Untersuchungsgruppen Experimental und Follow- up gegenübergestellt. Diese SBK-AnwenderInnen wurden als Kontrollgruppe (für t1) rekrutiert (n = 919). Somit galt die Experimental-Gruppe als Kernzelle der Datenerhebung.