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Kategorisierung der Dinge des pädagogischen Alltags. Interaktionsorientierte Benennung unbelebter Akteure
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (2), S. 7-17
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Ding als Akteur:in oder Aktant lokalisiert ist, beinhaltet weitere „Inter-Aktionen“ (Latour,
2007, S. 202), die beispielsweise die Herstellungsprozesse mitberücksichtigen (Nohl, 2018, S.
46-51). Das Kategoriensystem ist ein auf beobachtbarer Performanz basierender Ausschnitt,
das der Beschreibung der Relation verschiedener Akteur:innen und daraus resultierend der
Einordnung der Dinge dient. Es ermöglicht durch die systematische Aufarbeitung eine
Benennung von Dingen, die losgelöst von herstellerseitig angedachten Zwecken oder kulturell
begründeten Namensgebungen erfolgt. Somit schafft es die Basis, die Dinge im Sinne ihrer
Rolle im Netzwerk neu zu denken. Dieser erste Versuch, relevante Dinge in den
frühpädagogischen Settings fassbar zu machen, bietet entsprechend primär eine
Arbeitsgrundlage. Die Kategorien bedürfen gleichwohl weiterer Überprüfungen in anderen
Forschungskontexten, nicht zuletzt systematischer Validierungen auf Basis einer größeren
Stichprobe. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist, die Machbarkeit einer Strukturierung solch
fluider Zustände wie einer interaktionsbasierten Benennung aufzuzeigen und gleichzeitig die
besondere Rolle der Dinge in der Frühpädagogik zu verdeutlichen (Andres, 2008, S. 363;
Farrenberg, 2021; Nohl, 2011).
Literaturverzeichnis
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Elschenbroich, Donata (2012). Die Dinge: Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens. München:
Goldmann.
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 2 / 2021
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 3 / Heft 2 / 2021
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 33
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge