Seite - 21 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 2 / 2021

Die theoriegeleitete Erfassung früher naturwissenschaftlicher (Leistungs-)Potenziale im Übergangsprozess von der Kita in die Grundschule aus Perspektive einer inklusiven Begabungsförderung ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2020), 3 (2), S. 18-31 21 Bildungsbiographie zu einer Begabung entwickeln (ebd.). Auf Grundlage dieser Erkenntnisse formulieren Köster et al. (im Druck) das dem Modell zugrundeliegende Verständnis von Leistungspotenzialen und Begabung. (Leistungs-)Potenziale werden hier als die vorhandenen domänenspezifischen Kompetenzen eines Kindes zu einem bestimmten Zeitpunkt verstanden, die sich aufgrund der gezeigten Leistung (Performanz) rekonstruieren lassen. Durch den Einfluss intra- und interpersonaler Faktoren kann die (Weiter-)Entwicklung der Leistungspotenziale gefördert oder gehemmt werden. Bei optimaler Förderung der (Leistungs-)Potenziale können diese in überdurchschnittliche Leistung umgesetzt werden, die von der Gesellschaft als Begabungen wahrgenommen werden. Begabung ist somit nicht eine im Menschen vorhandene Anlage, sondern ein gesellschaftliches Konstrukt aufgrund gezeigter außerordentlicher Leistung, die durch die (Weiter-)Entwicklung von (Leistungs-) Potenzialen möglich wurde. Im Folgenden veranschaulicht das theoriebasierte Modell einen dynamischen Prozess der Entwicklung früher (Leistungs-)Potenziale und einer möglichen Begabung. Abbildung 1: theoriebasiertes Modell naturwissenschaftlicher (Leistungs-)Potenziale in der Kita- und Grundschule (Köster et al., im Druck).