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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
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2 EinfĂŒhrung gegengesetzte Ansicht vertritt,155 hat sich schließlich Clemens Ruthner mitderProblematikauseinandergesetzt: Eherals ‚Karikatur‘mag jedochderBegriff ‚Mystifizierung‘ zutref- fen [...]. Dies legt ebenso wenig eine deutliche Sprache nahe wie die politischen EntstehungsumstĂ€nde des Romans 1939/40 (wobei fraglich ist, obPolitikundKriegzumVehikelder fantastisch- kriminalistischen Handlung werden oder umgekehrt). Auf jeden Fall ist z.B. der Verzicht Lernets auf eine zentrale, verbindliche ErzĂ€hlperspektive sowohl mit den Produktionsbedingungen des Autors als auch mit den Genrekonventionen eines Kriminalplots zu erklĂ€ren.156 GeradedieProduktionsbedingungenmĂŒssenvordemHintergrundder Annahme, die Gruppe um Örtel, Drska und Pistohlkors im Mars im Widderhabe imKreisumWalterundLotteStein realesVorbild, indie InterpretationsbemĂŒhungenmit einbezogen werden:Eineallzueindeu- tigpositiveDarstellungalsoppositionellerZirkelhĂ€ttewomöglichdie Zensurstellen auf eine FĂ€hrte gebracht, die sich sowohl fĂŒr die Vorbilder als auch fĂŒr den Autor als verhĂ€ngnisvoll hĂ€tte erweisen können. In der „MehrschichtigkeitderSprache“undderMehrdeutigkeitderFigu- ren verortet Ruthner Spuren der „verdeckten Schreibweise“ nach Erwin Rotermund157 –mitdemHinweisdarauf,dassdiezurDechiffrierungnö- tigeSensibilitĂ€t beiden meistenLesernzum Zeitpunktdes (geplanten) Erscheinens des Romans wohl nicht vorausgesetzt werden könne.158 LotteSwecenyundihrFreundeskreishingegenwerdendieAnspielungen wohl verstandenhaben. 155 Mars imWidder sei „theonlynovelonAustrian resistancepublishedduring theThird Reich“ (Dassanowsky: Phantomempires, S.11). 156 Ruthner: FataleGeschichte(n) im„Zwischenreich“, S.9. 157 Vgl.ErwinRotermund:VorĂŒberlegungenzurPoetik,RhetorikundHermeneutikder„Ver- deckten Schreibweise“ im „Dritten Reich“. In: Johann Holzner/Karl MĂŒller (Hrsg.): Lite- raturderInnerenEmigrationausÖsterreich(ImAuftragderTheodor-Kramer-Gesellschaft. Zwischenwelt 6). Wien: Döcker 1998, S. 27–38, und Ehrke-Rotermund/Rotermund: ZwischenreicheundGegenwelten, passim. 158 WenngleichBeersehrwohldieserAnsicht ist: „DieseSchilderung[desKrebszuges,C.D.] ist ein literarisches KabinettstĂŒck und hat damals unter Leuten, die zwischen den Zeilen zu lesen verstanden, ungeheures Aufsehen erregt. Vielleicht fehlt uns heute bereits das Organ fĂŒr jene Kunst der Anspielung, die sich zu Zeiten der Diktatur entwickelt hat.MöglicherweisewirdderLeser vonheuteauchnicht aufs ersteverstehen,daßder Kreis um den geheimnisvollen Herrn Örtel, den EmpfĂ€nger von Geheimbotschaften, aus Österreichern bestand, denen das Dritte Reich gegen den Strich ging und die sich in verborgenenKonventikelnorganisierten“ (Beer: Lernet imMars, S.49). 50
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Title
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Subtitle
Briefe 1938-1945
Author
Christopher Dietz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
468
Categories
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