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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
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2.2 Bedeutung fĂŒrBiografieundWerk verschafft.195 Die Briefe an Lotte Sweceny bringen in die Spekulatio- nendarĂŒber,warumundvonwemLernet-Holenia–der immerhinals „fĂŒr nationalsozialistisches Publikum untragbar“ (S.20) galt und dessen Roman ĂŒber den „Polenfeldzug“ soeben vom Propagandaministerium verboten worden war – nach Berlin abkommandiert wurde, wo er einen fĂŒrdieNazi-Propagandanicht ebenunwichtigenPosten,dendes „Lei- ter[s] des ‚Entwicklungsstabs der Heeresfilmstelle‘“196, versah, einen neuenAspektein:BereitsnacheinigenWochen inBerlinbeschwert er sichbei LotteĂŒber seinenSt.WolfgangerFreund, „diesenunmöglichen Trottel Bernau“ (S.168). Als sich Ende September 1941 herausstellt, dassLernet „eigentlichgarnichtmehr felddiensttauglich“ ist, sondern „nur mehr tauglich zu Verwendung in der Heimat oder hinter der Front“ (S.170), die „Sinekure“ bei der Heeresfilmstelle also im Grunde gar nichtnötiggewesenwĂ€re,umLernetvordemFronteinsatzzubewahren, schreibt er: „Du kannst Dir denken, was ich dem Peperchen [d.i. Alfred Breidbach-Bernau, C.D.],197 soeben, Freundliches geschrieben habe“ (S.170).Und,wenig spĂ€ter, ausSt.Wolfgang: Denn wenn das mit den Verlusten so weitergeht [...], so ist nichts leichtermöglich, alsdass ich schließlichdochalsErsatzhinausge- schickt werde, ob ich nun voll felddiensttauglich bin oder nicht. ÜberschĂ€tze also bitte nicht die VorzĂŒge jenes genialen Einfalles vonBernau. (S.171) Worin im Detail der „geniale Einfall“ Alfred Breidbach-Bernaus, genannt „Peperchen“, bestand, war nicht zu eruieren; sein Sohn Hans (*1920) bestĂ€tigt jedoch,was sichbei LektĂŒrederBriefeLernetsanLotteSwe- cenyvermuten lĂ€sst, dassnĂ€mlich „Peperchen“beiderAbkommandie- rung Lernets in die Heeresfilmstelle eine erhebliche Rolle spielte. Leiter dieser Stelle wiederum war – nicht Lernet-Holenia, wie immer noch zu lesen ist,198 sondern – der 1892 geborene Major Erwin Wratschko. 195 So etwa Han: Studien zu einer Monographie, S.102; GĂŒnther Berger: Ein dichtender Grandseigneur: BeitrĂ€ge zur VervollstĂ€ndigung der Biographie und des Werkes von AlexanderLernet-Holenia (1897–1976). In:Österreich inGeschichteundLiteraturmit Geographie 2 (1989), S. 89–113, hier S.101; Dassanowsky: Phantom empires, S.90 („a positionhe readily accepted“). 196 Rocˇek:DieneunLeben, S.239.ZurFunktionderHeeresfilmstelle vgl. S.285,Anm.zu nachBerlin fahren. 197 ZuAlfredBreidbach-Bernauvgl. S.234,Anm.zuaufPeperchensMaschinerie. 198 Zuletzt etwa beiRuthner: Fatale Geschichte(n) im „Zwischenreich“, S.17, oder Kriegle- der: Der Irreunddie siebenSoldaten,S.60. 59
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Title
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Subtitle
Briefe 1938-1945
Author
Christopher Dietz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
468
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