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1Â Â Â Einleitung 11
immerbefĂĽrchtetwird,alsodasistnichtFPĂ–,nichtPegida,undsehrvielKri-
tikauseinem…ichweißnichtauswelchemUmfeld.Wieerklärstdudirdas,
weil, da istweder andemFoto irgendwasBesonderes, noch ist das in der
Form,inderwirdasbesprochenhaben,eineZuspitzung,zudermannicht…«.
Treichlerhakthierein:
»IchglaubeesgibtdieAngst,dassman,ähnlichwieesrechtsstehendePoliti-
kertun,solcheEreignissemitRassismuskoppeltundgegendiemuslimische
BevölkerunginEuropawendet.DasistdieAngst.Ichglaubejederder›profil‹
kenntweiß,dass ›profil‹dasniemalstut,niemalsversuchthat.«
Rainerpflichtet ihmbei:
»DieReaktionenkamenauchüberhauptnichtauseinemmuslimischenUm-
feld–nichts,undmitmirwirdvielkommuniziert. [Achselzucken]Das ist…
ganzandereEcke.«
DiesedreikurzenEpisodenbeleuchtenschlaglichtartigverschiedeneAspekte
desPhänomens,dasdiesesBuchbehandelt.InallendreiFällenwerdenMus-
limInnen als gefährliche oder rückständige ›Andere‹ dargestellt. Es handelt
sichdabei nicht um isolierteMeinungsäußerungen, sondernummedienöf-
fentlichausgetrageneKontroversen:DasVideoderbeiden›profil‹-Redakteure
verhält sichzurKritikanderCover-GestaltungnachdenPariserAnschlägen
vomJanuar2015;derKommentarHansRauschers istTeilderumfangreichen
und kontrovers geführten »Sarrazindebatte« (Friedrich 2011a); undMartina
SalomonsArtikel reagiert aufdenoffenenBrief einermuslimischenLeserin.
InallenFällen scheint einegesellschaftlicheAuseinandersetzungauf,dieoft
als ›Islamdebatte‹bezeichnetwird.Diesekannunsvorläufigals einediskur-
siveKonstellationgelten, inderverschiedenegesellschaftlicheundpolitische
Phänomene–etwaMigration,Terrorismus,Kriminalität,Religion,Bildung,
Stadtentwicklungundvielesanderemehr–mitdemIslambzw.MuslimInnen
inZusammenhanggebrachtwerden.UnterschiedlichegesellschaftlichePro-
blemeundKonfliktewerdensogleichsamzur»muslimischenFrage«(Norton
2013) verdichtet und ›der Islam‹ bzw. ›dieMuslimInnen‹ als Problemmar-
kiert,daseszu lösengelte.Ebenfallskönnenwir feststellen,dass indendrei
Beispielen die Abwertung vonMuslimInnendieKritik andieser Abwertung
immerschonmiteingepreisthat.DieProtagonistInnensindzugleichdamit
beschäftigt,sichgegenüber ›demIslam‹bzw.MuslimInnenzupositionieren,
und einenVorwurf abzuwehren, der dieseDistanzierung als illegitimmar-
Im Namen der Emanzipation
Antimuslimischer Rassismus in Ă–sterreich
- Title
- Im Namen der Emanzipation
- Subtitle
- Antimuslimischer Rassismus in Ă–sterreich
- Author
- Benjamin Opratko
- Publisher
- transcript Verlag
- Location
- Bielefeld
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4982-0
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 366
- Keywords
- Rassismus, Ă–sterreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
- Categories
- Weiteres Belletristik