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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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3      AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 61 adäquatetheoretischeGrundlagefürdievorliegendeStudie.Zugleichbleiben jedochmanchederAntworten,dievonAutorInneninnerhalbdiesesParadig- masangebotenwerden,unbefriedigend,waseinendirektenAnschlussansie verhindert. 3.1      IslamophobiealsVorurteil Wie im vorhergegangenen Kapitel beschrieben, wurde Islamophobie im Rahmen der Bielefelder GMF-Langzeitstudie als eine Facette des umfas- senden Syndroms »Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit« verstanden. Kern des Syndroms ist die Annahme, dass bestimmte Menschengruppen gegenüber jener, derman sich selbst zugehörig fühlt,minderwertig seien. Dabeiwürdendie»AnerkennungvonGleichwertigkeitunddasRechtaufUnver- sehrtheit unterminiert« (Heitmeyer 2002: 17-18;Herv. i.O.).Heitmeyer stellt als »besondere[s] Kennzeichen unseres Begriffsverständnisses« in einem programmatischenAufsatzzuBeginnderGMF-Studiedessen»Spannbreite« heraus (Heitmeyer 2002: 19). Gegen welche Gruppen die Menschenfeind- lichkeit sich richtet sei prinzipiell offen.Entsprechendwurden imLaufeder zehnJahredauerndenStudieauchdieeinzelnenElementeimmerwiederad- aptiert undergänzt. Ihnen lagaber immerdiekonzeptionelleEntscheidung zu Grunde, die Einteilung der Elemente entlang der betroffenen Gruppen zu organisieren. So wurden in der ersten Erhebungsphase sechs Aspekte der GMF identifiziert: »Rassismus«, »Fremdenfeindlichkeit«, »Antisemitis- mus«, »Heterophobie«, »Etabliertenvorrechte« und »Sexismus« (Heitmeyer 2002: 20). Diese Elemente wurden einerseits anhand der Identitäten jener Menschen, die durch das jeweilige Einstellungsmuster abgewertet werden, definiert; andererseits (undnicht immer konsistent) durchdieBegründung der Abwertung. Sowurde »Rassismus« zunächst als »Abwertung vonGrup- penangehörigen fremderHerkunft auf der Basis konstruierter ›natürlicher‹ Höherwertigkeit« bestimmt. »Fremdenfeindlichkeit« dagegen bezeichnete die »Abwehr vonGruppenangehörigen fremder ethnischerHerkunft«, zum einen aufgrund der »(vermutete[n]) Konkurrenz um (knappe) Ressourcen vonPositionen,Plätzen etc.« undzweitens aufBasis der »Etikettierung von ›kultureller‹ Rückständigkeit«. Die Abwertung von MuslimInnen wird in diesemKonzept jedochkeinerderbeidenKategorienzugeschlagen,sondern zunächst als Unteraspekt der Kategorie »Heterophobie« behandelt – »die auf Angst basierende Abwertung all jener, die von der ›Norm‹ abweichen«
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Title
Im Namen der Emanzipation
Subtitle
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Author
Benjamin Opratko
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
366
Keywords
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Categories
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