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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Ă–sterreich
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3      AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 67 – eine durch islamophobe Ideologie produzierte und an visuelle Marker gebundeneIdentitätskategorie–alsessentiell religiöse Identitätaufzufassen. Damit setzt er jedoch diskussionslos voraus, was tatsächlich Gegenstand derUntersuchung seinmüsste:Welcher Art sind die Identifizierungen, die in antimuslimischen Praktiken hergestellt werden? Welche Markierungen werden darin aufgerufen, verschränkt, verdichtet? Um diese Fragen über- haupt stellen zu können,muss eine konzeptionelle Einengung auf religiöse Identitäten, wie sie in Allens Islamophobie-Konzept vorgenommen wird, verworfenwerden. 3.3      Islamophobieals Instrument EininstrumentalistischesVerständnisvonIslamophobiefindenwirexempla- rischbeiderMedienwissenschaftlerinDeepaKumar.InihremBuch»Islamo- phobiaand thePoliticsofEmpire«untersucht sie antimuslimischeDiskurse in denUSAund deren Rolle in derOrganisation von Zustimmung fürUS- amerikanische Außenpolitik.Wie Allen versteht auch Kumar ihren Gegen- stand in erster Linie als Ideologie; anders als er stellt sie sich jedoch expli- zit gegen eine ›neutrale‹ Ideologiekonzeption. Islamophobiemüsse, so Ku- mar, als bewusst eingesetztes InstrumentmachtvollerAkteurInnenverstan- denwerden,»consciouslyconstructedanddeployedbytherulingeliteatpar- ticularmoments« (Kumar 2012: 3). Sie identifiziert einNetzwerk ausPoliti- kerInnen,rechtskonservativenAktivistInnenundMedien,dasdenIslamund MuslimInnenals ›Feindbild‹ produziere.Dabei könntendieseauf eineReihe tief imAlltagsverstandbreiterBevölkerungsschichtenverankerterMetaphern undStereotypezurückgreifen,die ›denIslam‹alsmonolithischeReligion,als inhärentsexistisch,irrational,gewalttätigundantidemokratischmarkierten. DiesesWissensarchiv würde, so Kumar, von den handelnden Eliten in den Dienstsicherheits-undgeopolitischerStrategiengestellt,umsichinnenpoli- tischUnterstützung fürKriegundBesatzung inmehrheitlichmuslimischen Ländernzusichern. ObwohlKumarnichtdirektaufdasRunnymede-ModellBezugnimmt,ist dessen Einfluss auf ihre Darstellung antimuslimischer Stereotype deutlich sichtbar.DievonAllendagegenvorgebrachtenEinwändetreffen in leichtab- gewandelter Formauch sie.KumarsWiderlegungnegativerDarstellungdes IslambegibtsichsystematischaufdasTerrainder›openversusclosedviews‹. AndieserStelle relevanter ist jedochdie Intentionalität,die siederEntwick-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Ă–sterreich
Title
Im Namen der Emanzipation
Subtitle
Antimuslimischer Rassismus in Ă–sterreich
Author
Benjamin Opratko
Publisher
transcript Verlag
Location
Bielefeld
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
366
Keywords
Rassismus, Ă–sterreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Categories
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