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darum, einen virtuosen verbalen Schlagabtausch zu zelebrieren, diese
Vermutung liegt nahe. Was jedenfalls das Finanzielle betrifft, gerät mei-
stens Perutz ins Hintertreffen.
Während Franz Blei, Robert Musil und Hermann Broch nur fallweise
am Polak-Tisch gastieren, finden sich hier fast täglich zusammen: Anton
Kuh
– der auch nach der Sezession, die nicht so streng praktiziert wird,
wie sie gern dargestellt wird, parallel zumindest fallweise immer noch
auch im »Central« verkehrt
–, Franz Werfel (nach seiner Verheiratung
mit Alma Mahler allerdings nur noch sporadisch), Milena Polak, Gustav
Grüner, der Journalist Richard Wiener, der Schriftsteller und Musiker
Victor Wittner (von 1930 bis 1933 Chefredakteur des Berliner »Quer-
schnitts«), der Architekt Hans Vetter, Adolf Josef Storfer, der Kunst-
historiker und enge Freund Karl Kraus’ Ludwig Münz, Albert Ehren-
stein (»Hamlet vor der Matura«83), der Dramatiker, Erzähler und Lyriker
Fritz Lampl, 1919 Mitbegründer des »Genossenschaftsverlags«, der
Arzt und Schriftsteller Ernst Weiß, in den Jahren 1918 bis 1922 auch
der aktivistische Schriftsteller Karl Otten.
Plan zu einem historischen Roman aus dem spanischen Erbfolgekrieg.
Nach Dr. Sperbers Rückkehr): Ich habe der Dardl zweie und glaube an
Liebe und Treue. / Dr. Sperber: Jetzt werden Sie zerspringen, womit Sie
übrigens Ihren Leserkreis schon längst hätten erfreuen sollen: Schlecht! Ich
habe das sogenannte absolute, kantische Dardl bis zum Aß in Arthur mit
der Bella. / Perutz: Zeigen! / Dr. Sperber: Gezeigt wird in »Tristan und
Isolde« … Ich habe einen Eichelsibbler (spielt aus), Beweis Lokalaugen-
schein. / Perutz: Ich habe der Dardl zweie … / Dr. Sperber: Schlecht! Ich
habe ein Quardl bis zum Aß in Arthur … / Perutz: Ich habe der Dardl
zweie (notiert) und glaube … / Dr. Sperber: Bedauernswerter! Lecken Sie
die zwei Dardln aus
… Hoher Gerichtshof! Meine Herren Geschworenen!
Fuß! Ich habe ein süßes Fießchen bis zum Aß in Arthur. Legen Sie ab die
menschliche Gestalt. Es kann Ihnen nicht schwer fallen. / Perutz: Ablegen
tut man einen Zylinder
… Wieviel Pujens haben Sie? / Dr. Sperber: Genug,
damit Sie zerspringen. In der Partie werden Sie auf keinen grünen Resultat
kommen. / Perutz: Ich habe der Dardl zweie … / Dr. Sperber: Fuß! Bis
zum König in Arthur. Besser als ein Roman aus dem siebzehnten Jahrhun-
dert. / Perutz: Ich habe der Dardl zweie … / Dr. Sperber (mit hohler
Stimme): Ein sechstes Gebein! … Hundert, zweihundert, dreihundert,
vierhundertzehn
… Kein wirtschaftlich voll ausgenütztes sechstes Gebein,
aber es dürfte genügen. Lieber Perutz, wie sagt ein wirklicher Dichter so
schön? Mitten wir im Leben sind vom Tode umfangen. Sind Sie schon
zersprungen? / Perutz (wirft die Karten hin): Sie haben vier Pujens zu viel
aufgeschrieben. Ablecken! (Es wird frisch geteilt.) (L. in: Der Tag, Jg. 2,
Nr. 131, 10.4.1923, S. 2).
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Anton Kuh
Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Anton Kuh
- Subtitle
- Biographie
- Author
- Walter Schübler
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3189-1
- Size
- 13.8 x 22.2 cm
- Pages
- 576
- Category
- Biographien