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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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feierlichkeiten sowie kriegerischer Erfolge und Friedensschlüsse prunkvolle Porträt- und Schau- stücke hergestellt. Schon vor Ende der Monar- chie entdeckten neben der Aristokratie verstärkt private Auftraggeber aus dem Bürgertum, Indus- trielle, Wissenschaftler und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dieses Medium zur Beto- nung der eigenen Individualität und zur Verewi- gung ihrer Taten.2 Persönliche Ereignisse aus dem Leben, wie Hochzeit, Geburt, Jubiläum und Tod, wurden in diesen Präsenten mit Ewigkeitswert festgehalten.3 Das Archiv der Universität Wien be- wahrt eine umfangreiche Sammlung an Medail- len zu Jubiläen, Kongressen, Gesellschaften, sowie Auszeichnungen von einzelnen Persönlichkeiten auf.4 Diese stehen in direkter Verbindung zu den Denkmälern, da sie zumeist Personen zugeordnet werden können, die ebenfalls durch ein Denkmal im Arkadenhof vertreten sind. In ihrer Form und Gestaltung erinnern sie an das entsprechende Me- daillon des Denkmals. Es stellt sich daher die Fra- ge nach der vorbildhaften Funktion der Medaille für das Großformat. Gleichzeitig wird die unter- schiedliche Wirkung zwischen Klein- und Groß- form deutlich. Weiters findet sich das Porträtme- daillon häufig auch am Grabmal des Geehrten wieder, wie an zahlreichen Grabdenkmälern am Wiener Zentralfriedhof beobachtet werden kann. Im Folgenden soll untersucht werden, ob das wiederholte Einsetzen des Profilporträts nur aus Sparsamkeitsgründen erfolgte oder ob nicht der erhöhte Wiedererkennungswert der markan- ten Züge auch eine Rolle spielte. Um nach dem Grad der Idealisierung im Medaillon zu fragen, liefern Porträtfotografien der geehrten Persön- lichkeiten Anhaltspunkte zur Gegenüberstel- lung. In vergleichender, quellenkritischer Ana- lyse der Denkmäler, Medaillen, Grabmäler und Porträtfotografien wird nach den Ausdrucks- möglichkeiten des Typus Porträt medaillon und seiner Rezeption gefragt. kaspar von zumbusch (1830–1915) und arnold hartig (1878–1972) Die beiden Bildhauer Kaspar von Zumbusch und Arnold Hartig stehen im Zentrum dieser Studie. Da beide Künstler zu unterschiedlichen Zeiten tätig waren und daher auch ungleiche Sti- le vertreten, erscheinen ihre Werke aus dem Ar- kadenhof für einen kunsthistorischen Vergleich besonders interessant. Kaspar von Zumbusch, geboren in West- falen, studierte die Bildhauerkunst bei Johann Halbig am polytechnischen Institut in Mün- chen.5 Nach Studienaufenthalten in Italien wurde Zumbusch durch mehrere Auftragsar- beiten in Freising, Augsburg und München be- kannt und 1872 an die Akademie der Bilden- den Künste nach Wien berufen. Bis 1901 war er als Professor an der Akademie tätig, zahlrei- andrea mayr72 2 Vgl. K. Schulz, Künstler, Graveure, Medailleure, in: Geld. 800 Jahre Münzstätte Wien, (Kat. zur Ausstellung im Kunstforum Bank Austria Wien, 27. Juni–21. August 1994), Katalogredaktion Christian Bauer, Evelyn Benesch, Wien 1994, S. 232 und L. Hölbling, Medaillen der Wissenschaft, Die Sammlungen des Archivs der Universität Wien (Schriftenreihe des Universitätsarchivs, Universität Wien, 13. Band, hrsg. von Kurt Mühlberger und Franz Skacel), Wien 1998, S. 15. 3 W. Steguweit, Europäische Medaillenkunst von der Renaissance bis zur Gegenwart, Münzkabinett Staatliche Mu- seen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1995, S. 53. 4 Hölbling, Medaillen der Wissenschaft (zit. Anm. 2), S. 23–139. 5 M. Poch-Kalous, Wiener Plastik im 19. Jahrhundert, in: Geschichte der bildenden Kunst in Wien, Wien 1970, S. 213. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Title
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Editor
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Publisher
Böhlau Verlag
Location
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Size
18.5 x 26.0 cm
Pages
428
Keywords
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Categories
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