Page - (000054) - in Autonomes Fahren - Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
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Das automatisierte Fahren im
Kontext42
3.1 Einleitung
Die Faszination des automobilen Autonomieversprechens basiert historisch vor allem auf
der Kontrolle des menschlichen Fahrers ĂĽber Gaspedal, Lenkrad und Bremse. Das Lenken
eines Autos sei der einzige Bereich, „wo dem Machtrausch und der Erfindungsgabe noch ein
freier Raum“ verbleibe, beobachtete der Semiologe Roland Barthes 1963 ([3], S. 241). Auch
der Soziologe Henri Lefebvre betonte, das Automobil sei das letzte Refugium von Zufällen
und Risiko in einer zunehmend kontrollierten und verwalteten Gesellschaft ([19], S. 103).
Hinter diesem Risiko verbirgt sich jedoch nicht nur die Freiheit, es drohen auch töd-
liche Unfälle. In diesem Sinne „teilt und konterkariert“ das Automobil „die Utopien der
Moderne“, hebt die Kulturwissenschaftlerin Käte Meyer-Drawe hervor ([23], S. 111f.).
Neben das Phantasma des selbst lenkenden Menschen tritt deshalb schon frĂĽh der Traum
des sich selbst steuernden Autos, das uns ohne Unfall zum gewĂĽnschten Ziel bringt. Er-
staunlich ist, dass die Realisierung dieser Wunschfantasie seit fast 100 Jahren immer
20 Jahre entfernt geblieben ist ([42], S. 14). Zwischen einem Automobil, das von einem
Fahrer gesteuert wird, und einem Automobil, das einen Passagier transportiert, besteht
offenbar nicht nur ein technologischer, sondern vor allem ein kultureller Bruch. Fahrerlose
Fahrzeuge bevölkern in erster Linie das Imaginäre der Technik, ihre Geschichte ist vor
allem eine Bildgeschichte.
3.13 Die unheimliche Verlebendigung der Maschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
3.14 Das fahrerlose Automobil im Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
3.15 Vom freundlichen Helfer zur Killermaschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.16 Das Aufkommen der Mikroelektronik und die Abkehr
von der Leitkabelkonzeption . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
3.17 Knight Rider und die Bordelektronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
3.18 Autonome Fahrzeuge im Science Fiction-Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
3.19 Das Ende des Fluchtwagens im Vollautomaten ohne Interface . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
3.20 Die Wahl des Steuerungsmodus per Stimme oder Knopfdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3.21 Warum die Fernsteuerung weniger Angst macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
3.22 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
3.22.1 Bereitet uns Siri auf Iris vor? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Filmografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Autonomes Fahren
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung