Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Technik
Autonomes Fahren - Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Page - (000143) -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - (000143) - in Autonomes Fahren - Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte

Image of the Page - (000143) -

Image of the Page - (000143) - in Autonomes Fahren - Technische,  rechtliche und gesellschaftliche Aspekte

Text of the Page - (000143) -

1317.3 Wie kommunizieren Verkehrsteilnehmer? 7.3.4 Gesichtsausdruck und Augenkontakt Im Innerortsverkehr spielt der Blickkontakt zwischen Autofahrern, aber auch zwischen Autofahrern und anderen Verkehrsteilnehmern (FußgĂ€ngern, Radfahrern) eine wesentliche Rolle. Ein FußgĂ€nger, der eine Straße ohne Querungshilfe ĂŒberqueren will, versichert sich mittels Blickkontakt zum Autofahrer, dass er gesehen wird. Wird der Blick vom Autofahrer erwidert, so geht der FußgĂ€nger davon aus, dass er gesehen wird und der Autofahrer RĂŒck- sicht nimmt [7]. Beim Einscheren aus einer untergeordneten Straße und dichtem Verkehr auf der bevor- rechtigten Straße vergewissert sich der Einscherende ebenfalls mittels Blickkontakt, dass er – trotz sehr geringer ZeitlĂŒcke – einscheren darf, da der Fahrer auf der bevorrechtigten Straße seine Geschwindigkeit situationsangepasst reduziert. Der Blickkontakt ist eine dyadische Kommunikation, d. h., der Blick wird von dem- jenigen, der angesehen wird, erwidert bzw. nicht erwidert. Wendet der Angesehene seinen Blick ab, so gibt er zu verstehen, dass er den anderen „nicht gesehen“ hat, also auf sein Zeichen und die Verhandlung nicht eingehen will. BezĂŒglich der Auswirkungen dieser Strategie auf autonome Fahrzeuge ist zu unterscheiden zwischen autonomen Fahrzeugen, bei denen der Fahrersitz besetzt oder unbesetzt ist. Ist der Sitz des Fahrers besetzt, so gibt es zwei Möglichkeiten: 3. Der „Fahrer“, d. h. die Person auf dem Fahrersitz, ist mit TĂ€tigkeiten im Innenraum befasst und folglich kommt kein Blickkontakt zustande. In diesem Fall kann der andere Verkehrsteilnehmer nicht davon ausgehen, dass sein Verhandlungsangebot angenommen wird, und wird sich entsprechend verhalten. 4. Der Fahrer des autonomen Fahrzeugs betrachtet die Umgebung, weshalb sich die Blicke der beiden Verkehrsteilnehmer treffen, wenn auch eher zufĂ€llig. Hier kann der Blickkontakt bei dem nicht-autonomen Verkehrsteilnehmer zu einer falschen Ein- schĂ€tzung der Situation und damit zu einem Konflikt fĂŒhren. Ist der Fahrersitz nicht besetzt so erhĂ€lt der andere Verkehrsteilnehmer keine Information, d. h., die Situation ist wie bei dem Szenario „kein Blickkontakt“. 7.3.5 Gesten und Körperbewegungen Gesten sind eine weit verbreitete und effektive Art der VerstĂ€ndigung zwischen Verkehrs- teilnehmern. Viele Zeichen, die durch Gesten dargestellt werden, sind auch allgemein verstĂ€ndlich und weitgehend eindeutig. So drĂŒckt Nicken das EinverstĂ€ndnis mit dem Ansinnen oder der Bitte des anderen aus. Bewegt ein FußgĂ€nger die Arme seitwĂ€rts auf und ab, so fordert er Fahrzeuge zum Anhalten auf, beispielsweise um eine Unfallstelle abzu- sichern. Die Handbewegung von oben nach unten (s. Abb. 7.1) wird eingesetzt, um anderen zu sagen, dass sie langsamer fahren sollen. Eine wischende Handbewegung (s. Abb. 7.2)
back to the  book Autonomes Fahren - Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte"
Autonomes Fahren Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung
Title
Autonomes Fahren
Subtitle
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Authors
Markus Maurer
Christian Gerdes
Barbara Lenz
Hermann Winner
Publisher
Springer Open
Date
2015
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
78-3-662-45854-9
Size
16.8 x 24.0 cm
Pages
756
Category
Technik
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Autonomes Fahren