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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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125Die Bautätigkeit Herzog Leopolds VI. ramente verwarfen , hatte der Papst das Kreuz predigen lassen419. Der Herzog kam nach Südfrankreich , als bereits Vorbereitungen zu einem Konzil getroffen wur- den. Es besteht kein Zweifel , dass Leopold VI. im Zusammenhang mit diesem Kreuzzug gegen die Ketzer mit den zu dieser Zeit hochaktuellen Neuerungen der kultischen Verehrung der Eucharistie und der Heiligen in der römischen Kirche vertraut gemacht wurde. Der Herzog scheint von dieser Reise nach Frankreich auch konkrete Eindrücke von der neuesten Sakralbaukunst mitgenommen zu haben : Der gerade zu dieser Zeit vollendete Kreuzgang des Zisterzienserklos- ters Fontfroide , das als Zentrum des Feldzugs gegen die Ketzer fungierte , wur- de zum Vorbild für die Kreuzganganlagen von Lilienfeld ( vollendet 1230 ) und Heiligenkreuz ( vollendet 1240 ) , die Leopold VI. und sein Sohn Friedrich der Streitbare erbauen ließen. Der bis hin zur Ketzerverfolgung im eigenen Land stets um die Verbreitung und Durchsetzung des rechten Glaubens bemühte Herzog konnte sich gewiss als Mitglied jener Elite betrachten , die sich zur Heiligkeit berufen fühlte. Gesteigert wurde dieses Bewusstsein gewiss durch das Erlebnis und den glücklichen Ausgang des Kreuzzugs ins Heilige Land von Juni 1217 bis Juni 1219 , an dem Leopold VI. gemeinsam mit König Andreas II. von Ungarn und dessen Schwager Herzog Otto von Meranien sowie mit zahlreichen Gefolgsleuten aus Österreich und Steiermark teilgenommen hatte. Auf der Rückreise besuchte der Herzog Papst Honorius III. ( reg. 1216–1227 ) an dessen Hof in Rieti und wurde von diesem für seine Tapferkeit und Einsatzbereitschaft ausdrücklich gelobt420. Sowohl für das Prestige des Besitzers als auch als Mittel der persönlichen An- dachtsfrömmigkeit waren die bei den Jerusalemfahrten erworbenen Reliquien von großer Bedeutung. Im Jahre 1188 übergab Herzog Leopold V. im Rahmen eines feierlichen Taidings in Mautern dem Kloster Heiligenkreuz die große Re- liquie vom Kreuzesholz , die er 1182 auf seiner ersten Pilgerfahrt ins Heilige Land erworben hatte421. 1219 brachte Leopold VI. von seinem Kreuzzug eine weitere große Kreuzreliquie mit , die wahrscheinlich in Akkon erworben worden war und die nun dem Stift Lilienfeld übereignet wurde422. König Andreas II. von Ungarn , mit dem Herzog Leopold VI. gemeinsam von Spalato aus aufgebrochen war , soll das Kreuzzugsunternehmen ganz besonders zur Erwerbung einer sehr großen Menge von Reliquien benützt haben423 ; man geht daher wohl nicht fehl , wenn man – wie schon August Essenwein424 – annahm , dass auch Leopold VI. einen reichhaltigen Bestand verschiedenster Reliquien vom Kreuzzug mit nach Österreich gebracht hat.
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Title
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Author
Mario Schwarz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
498
Keywords
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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