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DerVerkehr inderTransformation 19
demavisiertenMarkthochlaufvonE-Autosrealisiertwerdenkann.Undnicht
nur das: Viele der Systemproblemewie verstopfte und versiegelte Straßen,
gesundheitliche Beeinträchtigungen bis zu Todesfällen, Lärmbelastung (ab
40-50km/hgleichensiesichbeimE-AutodemVerbrenneran)oderFeinstaub
(durch Reifenabrieb), völlig überfüllte Autobahnen und Staus soll es in der
Mobilität vonmorgen nichtmehr geben. Bietet der zweiteMegatrend, die
DigitalisierunginVerbindungmitderElektrifizierung,Ansätzefürdiegroße
Mobilitätstransformation?
Digital indieWelt vonmorgen
Abstandsregel- und Geschwindigkeitstempomaten, Spurhalteassistenten
oder Einparkhilfen sind nur technologische Vorboten. Solche Assistenz-
systeme, die das Fahren heute schon sicherer und angenehmer gestalten,
werden in der Zukunft, sollte das automatisierte Fahren eines Tages Rea-
lität werden, die komplette Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen.
Kompakt-Hochleistungsrechner bewerten die mit Kameras, Infrarot- und
Ultraschallsensoren sowie Radar gesammelten Daten über ihre Umgebung
undberechnendarausdasBeschleunigungs-,Fahr-undBremsverhalten.Die
Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, sind aber noch weitaus viel-
fältiger: Erstens gehört dazu der Einbezug unzähligerweiterer technischer
Geräte undNutzungsformenwie das Tablet oder das Smartphone, diemit
dem E-Auto (zwecks Aufladung), der Werkstatt (zwecks Service) oder der
Feuerwehr (zwecksNotruf) selbstständigkommunizieren.Zweitens sinddie
Entwicklung,dieProduktionundderVertrieb vonGerätenundFahrzeugen
ohne digital intelligent gesteuerte Roboter nichtmehr vorstellbar. Drittens
gehört dazu die Vernetzung der Alltagswelt durch digitale Plattformen. Im
Mobilitätssektor erlauben diese eine Buchung von Fahrrädern, E-Scootern,
Taxis oder Carsharing und deren passgenaue (kombinierte) Bereitstellung
per Smartphone-Anwendung (App). Dafür müssen Rechenzentralen und
Rechenkapazitäten ebenso wie Satellitenstationen bereitgestellt werden,
die den permanenten Informationsfluss nicht nur zumAuto, sondern auch
zwischen Fahrzeugen sowie mit den jeweiligen Nutzer*innen innerhalb
eines vernetzten Systems ermöglichen (zu dieser Systematisierung siehe
Brunnengräber/Zimmer 2020: 85f). Vieles davon aberwird auch inZukunft
(hinter dem Rücken der Nutzer*innen) so organisiert, dass der Verkehr
möglichst fließenkann.
Baustelle Elektromobilität
Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Title
- Baustelle Elektromobilität
- Subtitle
- Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Author
- Achim Brunnengräber
- Editor
- Tobias Haas
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5165-6
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 450
- Keywords
- Auto, Elektromobilität, Transformation, Rohstoffpolitik, Wertschöpfungsketten, Verkehrswende, Bewegung, Autonomes Fahren
- Category
- Technik