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Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
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Page - 310 - in Bildspuren – Sprachspuren - Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie

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310 | Rudolf Jaworski nachruft (vgl. Abb. 9). Die Karte trägt zwar einen tschechischen Aufdruck, wurde aber wahrscheinlich in Wien hergestellt, und es ist daher zu vermuten, dass das- selbe Motiv – nur mit anderssprachiger Titelgebung – auch für ein deutschspra- chiges Publikum produziert wurde, zumal die bäuerliche Tracht der Frau keine spezifisch tschechischen Merkmale aufweist und auch die Uniform der abziehen- den Soldaten keine Unterscheidung zwischen Tschechen und Deutschen zulässt. Abb. 9: Na shledanou! ['Auf Wiedersehen'], Verlag A. F. W., Verlagsort vermutlich Wien, gelaufen 14.4.1915 Quelle: Privatsammlung des Autors Die Staatsräson des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates erlaubte gerade unter Kriegsbedingungen weder exklusive Bekenntnisse zum Deutschtum noch grenzüberschreitende gemeinslawische Bekenntnisse. Darum wurden derartige Kundgebungen von den zivilen und militärischen Aufsichtsbehörden dementspre- chend geahndet, da sie geeignet waren, die zahlreichen Nationalitäten gegeneinan- der aufzubringen und damit deren Loyalität zum Gesamtstaat leichtfertig aufs Spiel zu setzen. Aus diesem Grund wurden deutschsprachige Propagandakarten auch vielfach in andere Monarchiesprachen übersetzt oder aber gleich mehrspra- chig untertitelt, hauptsächlich deutsch, ungarisch, tschechisch und polnisch. Ein gutes Beispiel für diesen nicht allein auf die slawischen Bevölkerungselemente bezogenen Sprachpluralismus bietet eine offiziöse Spruchkarte, die im Tele- grammstil die standardisierte Nachricht von Frontsoldaten an ihre Lieben zu
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Bildspuren – Sprachspuren Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Title
Bildspuren – Sprachspuren
Subtitle
Postkarten als Quellen zur Mehrsprachigkeit in der späten Habsburger Monarchie
Authors
Karin Almasy
Heinrich Pfandl
Editor
Eva Tropper
Publisher
transcript Verlag
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8394-4998-1
Size
14.8 x 22.5 cm
Pages
346
Keywords
Postkarte, Mehrsprachigkeit, Habsburger Monarchie, Alltagsgeschichte, Kurznachrichtenträger, Alltagskommunikation, Fotografie, Untersteiermark, Mikrogeschichte, Eisenbahn, Tourismus
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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